Jan 272008
 

Am Donnerstag traf ich mich mit einigen aktiven Mitgliedern vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Thema: Gründung einer Kreuzberger Stadtteilgruppe des ADFC. Obwohl wir uns vorher nicht kannten, fanden wir sofort einen guten Draht zueinander. So macht Basisarbeit Spaß! Natürlich konnte ich fachlich meinen neuen Mitstreitern – darunter einem studierten Verkehrswissenschaftler – in keiner Hinsicht das Wasser reichen. Aber es geht überhaupt nicht darum, „Punkte“ für sich zu holen, sondern jede und jeder stellt das über Jahre und Jahrzehnte hin angesammelte Wissen in den Dienst der gemeinsamen Interessen: Förderung des Fahrradverkehrs, Schaffung eines günstigen Klimas für unser klimafreundliches Verkehrsmittel! Für uns alle stellt das Fahrrad zwar zunächst einmal nur das unübertroffen praktische Verkehrsmittel der ersten Wahl im innerstädtischen Verkehr dar, aber darüber hinaus fand ich auch viel Widerhall bei meinem Bekenntnis, dass Fahrradfahren auch eine Art Lebenseinstellung, eine urbane Heiterkeit wiedergibt: im Einklang mit sich und den Mitmenschen, körperbewusst, sportlich, fair, gesundheitsbewusst, umweltschonend, keine Ruppigkeiten, kein PS-Prahlen, keine selbstauferlegte Isolation gegenüber den Mitmenschen wie in den rollenden Blechkisten, den Autos (die sicherlich auch ihre Berechtigung haben – gerade für Alte, Kranke und Gehbehinderte, dann auch im Wirtschaftsverkehr und bei Lasttransporten).

Ich habe einfach schon bei diesem ersten Mal so viel hinzugelernt, dass ich mir sicher bin: Wir werden zusammen viel Gutes bewirken – nicht nur für uns, sondern auch für unseren Bezirk, für das Wohlbefinden aller! Besonders wohltuend empfand ich, dass ich alle meine Fragen, die ich mitgebracht hatte, im lockeren Gespräch klären konnte:

Was ist ein „Kreuzberger Bügel“? -Antwort: Ein Standardmodell für Fahrradabstellvorrichtungen, wie es sich insbesondere in Kreuzberg bestens bewährt hat. Das von mir favorisierte Modelll vom Schöneberger Ufer (dieses Blog berichtete am 21.12.2007) erhielt nicht die Bestnote, weil für bestimmte kleinere Fahrradmodelle die benötigte zweite Strebe fehlt.

Was ist der ADFC – eine quasi-politische Vereinigung, die in Abstimmung mit einer bestimmten Partei ein umfassendes verkehrspolitisches Konzept verfolgt? Klare Antwort: Nein, der ADFC bildet vielmehr eine Lobby, also eine Interessenvertretung für alle jene Menschen, die beruflich oder privat das Fahrrad nutzen. Also eine Art ADAC für Radfahrer? Ja, kann man so sagen, scheint mir.

Wieviele Mitglieder hat der ADFC in Berlin? Über 10.000! Das ist beeindruckend – damit reicht er schon an den Mitgliederstand einer Partei heran.

Es wird zügig „wie auf zwei Rädern“ weitergehen – ich halte euch Blogger auf dem laufenden, Termin und Ort der Gründungsversammlung sind schon vorläufig abgestimmt, ich werde demnächst unser offizielles Einladungsschreiben auch hierher stellen, sobald es noch einmal im Wortlaut von den Teilnehmern der Vorbesprechung gebilligt und ADFC-intern geprüft und versandt worden ist!

 Posted by at 20:26

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