Mrz 122008
 

Na also, es geht doch! Die Berliner Zeitung wartet mit einem guten Leitspruch für ein positives Selbstbild Berlins auf: „Wir sind Berlin.“ Ich hatte mir selbst gestern auch so einen Spruch ausgedacht, nämlich:

Berlin. Das ist unsere Stadt.

Englisch:

Berlin. That’s our city.

Was haltet Ihr davon? In solchen Wahlsprüchen tritt hervor: Wir-Gefühl, Zusammengehörigkeitsgefühl, Verantwortungsgefühl. Hinweisende Gebärde, als wollte jemand sagen: Leute, kommt, „schaut auf diese Stadt!“. Von diesem Wir-Gefühl, diesem Selbstbewusstsein haben wir derzeit in Berlin noch zu wenig. Wir brauchen mehr davon.

Und übrigens: Der Spruch „es ist unsere Stadt“ wurde schon einmal als Kampagnenthema verwendet – nämlich von der Stadt Saarbrücken. Die sind schlau, die Saarländer! Und das Motto „Unsere Stadt“ ist auch schon mehrfach verwendet worden, für allerlei kommerzielle Adressenverzeichnisse und dergleichen.
Besonders sympathisch fand ich die Aussage meines Mit-Schwaben Cem Özdemir: Er sagt, sein erstes deutsches Wort sei „Sodele“ gewesen. Zu betonen auf der ersten Silbe mit einem langen offenen O. Özdemir berichtet:

Mein erstes deutsches Wort ist … „sodele“, soweit ich mich erinnern kann. Das sagte die schwäbische Hebamme zu meiner Mutter nach der Entbindung. „Sodele“ sagt man in der Regel zu vollbrachter Arbeit, wenn man etwas erfolgreich hinter sich gebracht hat.

Ein hervorragendes Gedächtnis hat Özdemir! Na bitte, das erinnert mich an Karl Valentin: „Ich wurde geboren von meiner Mutter. Der erste Mensch, den sich sah, war die Hebamme. Ich staunte sehr, denn ich hatte diese Frau vorher nie gesehen.“

@ Cem Özdemir: bitte nicht sauer sein, wenn ich mich hier frech als Ihren Mit-Schwaben ausgebe! Ich stamme nur aus Augsburg, der Hauptstadt von Bayrisch-Schwaben. Aber wir halten uns selbst für echte Schwaben. Ich hoffe, Sie erkennen das noch an!

 Posted by at 14:39

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