Okt 182008
 

Wer aufmerksam die Vorgänge in Wirtschaft, Politik und Kultur verfolgt, stellt fest: Immer wieder verschleißen Organisationen wichtige Führungsgestalten. Die Frage lautet dann: Wer sind die nächsten? Es lässt sich meist bereits früh absehen, dass eine vorschnelle Benennung von Kandidaten nur zu deren vorzeitigem „Abräumen“ führt, wie das in Berlin recht grob genannt wird. Es werden – wenn nicht bewusst gegengesteuert wird  –  sicherlich mehr als sieben Kandidaten verschlissen, ehe dann der letzte, der einzig noch wählbare, übrigbleibt. Was läuft in solchen Fällen falsch?

Ich meine: Die wichtigsten der zahlreichen Blöcke und Kleinstparteien innerhalb der Firma müssen befragt werden, ehe ein Vorschlag ins Rennen geschickt wird.  Der Dauerstreit geht sonst endlos weiter. Wer sich hierüber wundert, muss sich einen Mangel an politischem Instinkt vorhalten lassen.

Wenn bereits früh massive Kritik an den Personen und dem Verfahren laut wird, dann sind diese Kandidaten nicht mehr durchsetzbar. Der Fachmann sagt: Sie sind „verbrannt“. Man sollte sie dann aus der Schusslinie nehmen.Ich meine: Eine Lösung der Probleme kann nur im Zusammenwirken aller beteiligten Fraktionen, Seilschaften, Blöcke und Kleinstparteien innerhalb einer handlungsunfähigen Organisation gelingen. Hierzu könnte man an das „Beichstuhlverfahren“ Angela Merkels  denken. Es müsste ein Unterhändler gefunden werden, der über den Parteien steht und dann in mühseliger, diskreter Kleinarbeit ohne Büchsenspanner aus der Lokalpresse einen Vorschlag zum Verfahren macht, dem alle Streitkräfte zustimmen können.

Wichtig ist, dass die Unternehmung  sich auf eine Art Regelwerk der guten Zusammenarbeit einigt und diese Selbstverpflichtung von allen Kämpfern und Matadoren unterzeichnen lässt, so dass eine Abfolge von wiederholten schweren und schwersten Fehlern verhindert werden kann.

Zeitdruck besteht dabei nicht.

 Posted by at 15:08

Sorry, the comment form is closed at this time.