Okt 212008
 

16102008001.jpg Im Tagesspiegel lesen wir heute erneut über den Tod eines Rentners, den ein bei Rotlicht fahrender PKW vorgestern am Potsdamer Platz getötet hat:

In diesem Jahr starben bereits acht Menschen nach der Missachtung einer roten Ampel: In sechs Fällen waren die Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer selbst Schuld – sie hatten die rote Ampel missachtet. So wie Johannes K. war im Februar ein 22-jähriger Autofahrer durch einen betrunkenen Rotlicht-Raser getötet worden. Er hatte sich Stunden später der Polizei gestellt, weil er ahnte, dass ihm die Kriminaltechnik ohnehin schnell auf die Spur kommen würde.

Mit Vollgas über Rot – trauriger Trend in Berlin

Ich meine:

Wir alle stehen in der Verantwortung. Jeder zunächst für sich, dann aber auch für andere, insbesondere für Kinder. Egal ob Radfahrer, Autofahrer oder Fußgänger. Immer wieder fragt mein sechsjähriger Sohn: „Warum bist du einer der ganz wenigen Radfahrer, die bei Rot anhalten? Warum fährst du nicht rücksichtslos auf den Gehwegen wie so viele andere Radfahrer? Warum hältst du dich eigentlich an die Verkehrsregeln? Schau dich doch um! Warum fährst du laut Tacho auf der Stadtautobahn 81 km/h, wo doch nur 80 erlaubt sind – runter vom Gas, sofort runter auf 80!“ Mein Sohn Wanja hat recht, er ist die Stimme der Vernunft. Er ist ein echter Freund und Helfer im Dauereinsatz! Einhaltung der StVO, ständige Rücksichtnahme und wechselseitige Verantwortung, das brauchen wir! Besonders wichtig: Langsamer fahren – in Berlin fahren fast alle PKW erheblich zu schnell, meist sogar weit über der erlaubten Geschwindigkeit.  Daneben gilt es nun, die Praxismodelle von Miteinander-Raum („Shared Space“) zu untersuchen und sorgfältig zu prüfen, an welchen Stellen in Berlin erste Miteinander-Raum-Zonen ausgewiesen werden können. Der Miteinander-Raum – also der gemeinsam erlebte, befahrene, wahrhaft ‚geteilte Raum‘ hat in mehreren Gemeinden zu einem sensationellen Rückgang der Unfälle bis hin zu null Unfällen geführt – auch in London und im deutschen Bohmte. Ankucken, studieren, nachahmen!

 

Übrigens: Die Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet am 07.11.2008 einen Workshop zum Thema Miteinander-Raum (Shared Space). Ich hau euch die offizielle Ankündigung einfach mal in dieses Blog rein (wir sind ansonsten fast werbefrei…!)

Termin: 7. November 2008, 16:30-21:30 Uhr
Ort: Belle Etage der Heinrich-Böll-Stiftung,
Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Mit: Ben Hamilton-Baillie, Büro Hamilton-Baillie Associates (England)
Klaus Goedejohann (Bürgermeister von Bohmte, CDU)
Rob Duvergé, Projekt-Manager Shared Space
Wilhelm Forthuis, Leiter des Keuning Institutes, Groningen
Claudia Hämmerling (MdA, Bü 90/Grüne)
Christian Gaebler (MdA, SPD)

Moderation: Michael Cramer (MdEP, Bü 90/Grüne)
Teilnahmekosten: keine
Imbissangebot vor Ort: Kostenbeteiligung

Infos: Florian Schmidt, Fon 030-61652513

Internationale Erfahrungen mit Shared Space

Mobilität und Verkehr sind in Zeiten von Klimawandel und Reurbanisierung entscheidend zur nachhaltigen Gestaltung unserer Städte. Das Verkehrskonzept „Shared Space“ gilt als zukunftsweisender Ansatz für mehr Verkehrssicherheit und mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Frage der Übertragbarkeit des Konzepts auf Berlin. Der Auseinandersetzung mit Beispielen aus London, Grachten (NL) und Bohmte im ersten Teil der Veranstaltung, folgt die Diskussion, wie Shared Space in Berlin umgesetzt werden kann.

Kooperation mit: Verkehrsclub Deutschland VCD.

Anmeldung:     stadtpolitik@bildungswerk-boell.de

Veranstaltungstyp: Workshop und Diskussion

 Posted by at 12:23

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