Aug 282009
 

Eines schlechten Rufes erfreuen sich in der Radler-Szene die Radwege. Sie sind meist handtuchbreite Rüttelstrecken und Holperteppiche. Sie sind nachweislich unfallträchtig. Sie sind die Pest für jeden gesunden, jungen, kräftigen und selbstbewussten Radler!  Hierzu schreibt der STERN auf seinen Auto-Seiten in einem sehr lesenswerten Artikel:

Radfahr-Offensive: Freie Fahrt für freie Radler – Auto | STERN.DE
Radwege sind die Pest – für den, der vorankommen will. Viel zu schmal, mit aufgeplatztem Asphalt behindern sie den Pedalisten. Meistens sind es bauliche Verlegenheitslösungen. Sie führen plötzlich auf eine Parkspur, enden gern einfach mal so und folgen unmöglichen Kurven – nur um dem Autofahrern das Abbiegen zu erleichtern. Für Oma auf dem Weg zum Markt reicht das aus. Wer das Rad als Alternative zum Auto begreift, morgens zur Arbeit will und dabei eine Geschwindwindigkeit von mindestens 25 km/h einplant, muss dagegen auf die Straße.

Aber was ist mit den nicht ganz so jungen, den unsicheren, den zittrigen Radfahrerinnen und Radfahrern? Immer wieder spreche ich mit solchen. So gehen in den Fachdebatten häufig unter, werden an den Rand gedrängt. Sie fühlen sich sicher, wenn sie ihren breiten, schön markierten Radweg haben, wo sie nicht bedrängt und nicht angehupt werden.

Ich meine: An manchen Straßen, insbesondere an vielbefahrenen Durchfahrtsstraßen sind breite, ebene, gut gepflegte, vom Fußgänger- und Autoverkehr eindeutig abgesetzte jederzeit gut einsehbare Radwege keineswegs empörend, unsittlich, oder entwürdigend. Sie sind keine Pest. Sie sind ein Argument auch für langsame, unsichere und ältere Radler, das Auto öfter stehen zu lassen.

Unser Foto zeigt eine „Rad-Autobahn“ in der Stadt Padua.

 Posted by at 07:33

  One Response to “Sind Radwege die PEST?”

  1. Das sehe ich anders. Große Hauptverkehrrstraßen sind für Radfahrer eher ungeeignet, der Versuch, sie zu geeigneten Wegen zu machen, scheitert. Gerade die genannten älteren und unsicheren Radfahrer sind die Opfer solcher Versuche.

    Es gibt oft alternative Seitenstraßen. Die Linienstraße wäre – wenn sie sachgerecht umgesetzt würde – ein gutes Beispiel. Durch sie braucht die Torstraße keine Radwege. Allenfalls Hinweisschilder fehlen. Dennoch, so könnte man bei vielen Hauptstraßen vorgehen. Stattdessen denkt man über Alternativrouten oft überhaupt nicht nach, sondern baut einfach Radwege.

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