Feb 132010
 

08022010005.jpg Den Ausdruck Immobilien-„Heini“ kennen wohl die meisten. Gemeint sind die „Anzug-Typen“, die verfallende Häuser aufkaufen, instandsetzen und wiedervermieten. Nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, sondern um damit Geld zu verdienen. Was dagegen? Ich selbst las ihn immer wieder in aktuellen Flugblättern und Verlautbarungen der linken Berliner Neocons. Heini ist eine Verkürzung und spöttisch-abwertende Form des typischen deutschen Namens Heinrich. Heinrich bedeutet der „Heim-Reiche“, also „der durch Hausbesitz Reiche“ – oh wie passend.

Aber nicht alle Leser dieses Blogs können vielleicht mit dem Ausdruck Immobilien-„Itzig“ etwas anfangen. Ich las ihn in historischen Archiven in Exemplaren des „Stürmers“ sowie  auf Flugblättern der Berliner Nationalsozialisten aus den 30er Jahren.

Itzig ist eine Verkürzung und spöttisch-abwertende Form des typischen jüdischen  Namens Isaak („ER möge lächeln“) und stand in der früheren Propaganda für den Juden schlechthin.

Für Sprachliebhaber aufschlussreich ist folgender aktueller Beleg aus dem Internet-Auftritt ha-Galil, den ich zum Nachlesen empfehle:

Judenfeindlichkeit an Fastnacht: Und willst Du nicht mein Itzig sein… « Israel & Judentum
„Giizig, gizzig, gizig, gizig isch der Itzig;
un willsch Dü kei itzig si, döasch uns was ins Gigili ni!“…

Unser Foto zeigt eine alte und eine neugebaute Immobilie am ehemaligen Postgelände in Berlin-Kreuzberg. In diesem harten, harten Winter.

 Posted by at 12:44

Sorry, the comment form is closed at this time.