Feb 162010
 

16022010005.jpg Fasching oder Faschismus? – diese bedeutungsschwere Frage wälzten wir vor wenigen Tagen in mehreren Blog-Beiträgen. Mehr und mehr Leser scheinen sich dafür zu interessieren. Am gestrigen Tag (15.02.2010) verzeichneten wir 3578 Seitenaufrufe und 1176 Besucher. Dieses Blog hat also täglich mehr regelmäßige Besucher als die Harvard Business Review in Deutschland Abonnenten hat.

Heute nur ein kurzer Bericht. Ich mag meine Besuche in der Kreuzberger Fanny-Hensel-Grundschule. Jeder Besuch dort bringt mir eine Art Sauerstoff-Dusche guter Laune. So auch heute wieder.

Natürlich ist es eine absolute Elite-Grundschule! Das ergibt sich ja schon daraus, dass ein Schüler (mit Migrationshintergrund) dieser Schule am Wochenende einen ersten Preis bei Jugend musiziert errungen hat und dass viele Eltern ihre Kinder von weiter entfernt mit dem Auto hierher bringen und hier absetzen. Sei’s drum! Die gute Nachricht ist nämlich: Jede und jeder, der im unmittelbaren Umfeld, im „Einzugsbereich“ dieser Schule wohnt, wird auch aufgenommen. Denn es ist rein formal gesehen – eine ganz normale staatliche Berliner Grundschule. In Kreuzberg. Es ist keine „Grundschule besonderer Prägung“. Na bitte!

Wir lernen daraus: Der Elitegedanke und die staatliche Einheitsschule – das passt wunderbar zusammen! Und zwar dank des Wettbewerbs, des Dialogs, der Begegnung. Das sind die Schulen des Volkes, die Volksschulen, die wir brauchen. Ich meine: Die Verteufelung der „Einheitsschule“ muss aufhören. Hinter der Verteufelung der Einheitsschule steckt oftmals bloße Besitzstandswahrung. Richtig ist: Unter dem Dach der Einheitsschule ist Platz für beste Leistungen.

Jede normale Schule kann eine Eliteschule werden – sie muss es nur wollen und alle müssen sich Mühe geben. Jede Schule hat Platz für herausragende Leistungen.

Heute nahm ich wieder einmal eine Gute-Laune-Dusche dort in der Kreuzberger Einheitsschule. Tragedy tomorrow, comedy tonight! Alle Kinder haben sich phantasievoll verkleidet. Mein Sohn war ein Löwe. Nur ich war  – nichts. Da ich nur schwarze Klamotten trug, sagte ich hilflos zu einem mich anknurrenden Eisbar: „Du bist ein Eisbär, ich bin ein Schwarzbär.“ Und ich bleckte die Zähne. Er hat mir nicht geglaubt.

Das ist aber keine Tragödie. Es ist – nur Fasching. Auf dem Foto seht ihr den Eisbär, mit dem ich vorhin sprach.

 Posted by at 13:15

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