Feb 212010
 

03022010002.jpg Am heutigen Vormittag nahmen wir in der Universität der Künste (UdK) stolz die Siegerurkunde für „Jugend musiziert“ in Empfang! Es gab ein großartiges Konzert einiger der Preisträger.

Darauf folgte nach dem Mittagessen der Siegerfamilien wieder ein schöner Schlittennachmittag am Kreuzberg mit einigen Kindern – deutschen, russischen, türkischen, einem japanischen Kind. Das waren alles deutsche Kinder. Sie leben hier. Sie sprechen deutsch. Also sind es deutsche Kinder. In Kreuzberg.

Eine gute Nachricht schrieb auch gestern Cem Özdemir direkt als Kommentar in dieses Blog: Er ist wirklich ein Kreuzberger Mitbürger, wohnt hier, hat hier – entgegen meinen irrtümlichen Vorstellungen – seinen alleinigen Wohnsitz. Das freut mich natürlich besonders, denn ich meine, wir brauchen hier genau das: Zuziehende Familien von außerhalb mit Kindern. Familien, die erkennen, dass es sich lohnt hierherzuziehen.

Ich freue mich über Familien, die Wohlstand und Geld hierherbringen. Es müssen ja nicht gleich Car-Lofts sein. Ich begrüße in Kreuzberg Familien mit guten Kenntnissen im Deutschen und anderen Sprachen, mit interessanten Berufen. Ich begrüße gut ausgebildete, beruflich erfolgreiche Eltern, die dann ihre Kinder hierher in die staatlichen Kitas und Grundschulen um die Ecke schicken. Ohne Auto. Zu Fuß. Mit dem Fahrrad.

Einfach hier um die Ecke, und da um die Ecke! Weil es sich lohnt, hier in Kreuzberg gemeinsam etwas aufzubauen. Ich bin für die Durchmischung der Milieus. Es soll nicht sein, dass in Gegenden wie rings um den Kotti nur Drogen, nur Arbeitslosigkeit, nur Perspektivlosigkeit und kulturelles Vakuum vorherrschen. Dem ist nicht so, dem war nicht so! Aber der Anschein drohte!

Özdemir nennt diese Menschen die „Eisbrecher“. So berichtet es Armin Laschet in seinem Buch „Die Aufsteigerrepublik“ auf S. 146.  Am 30.06.2009 und am 25.07.2009 – also vor dem Erscheinen von Laschets Buch – erzählten wir bereits in diesem Blog von Menschen wie Mesut Özal – Menschen, die sich bewusst für dieses Land entschieden haben, obwohl ihnen auch eine zweite Option offenstand.

Diese bewusste Entscheidung für dieses Land – die scheint mir genauso wichtig wie die Entscheidung für diesen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.  Ich wünsche mir mehr Menschen, die sich bewusst für dieses Land entscheiden. Ich wünsche mir mehr Menschen, die sich bewusst für diesen Bezirk entscheiden. Es lohnt sich! Denn das Eis wird und muss tauen. So dick kann gar kein Eispanzer sein.

Wie sagt doch Goethe: „Nimm Hack und Spaten! Grabe selber!“

 Posted by at 22:29

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