Mrz 312010
 

O tempora o mores, quo usque tamen abutemini lingua germanica nostra …? Wann redet ihr Deutsch, o feminae et homines politicae/i?! Bitte benutzt klare, schlichte Worte, einfaches Deutsch! Wir sind hier in Deutschland!

Letztes Beispiel meiner Sammlung fremdländisch klingenden Wortgutes: das Zwiegespräch von Facebook-Gesellschafter und Scholz&Friends-Gründer Thomas Heilmann mit der grünen Berliner Frontwoman Ramona Pop. Im aktuellen „Tip Berlin“ ab S. 26.

Thomas Heilmann fordert: „Verbesserung der Umweltbedingungen“, „nicht das Zurückdrängen des Individualverkehrs“, „Abgase reduzieren“, „nicht die ganze Stadt verlangsamen“. Sounds good. Ich ergänze: Für diese vier Forderungen gibt es ein Mittel, das alle diese Bedingungen erfüllt! Den „emissionsfreien Individualverkehr“ kann sich jeder leisten. Heute. Jetzt. Er hat einen Namen und heißt auf gut Deutsch: das Fahrrad. Diese vier genannten Forderungen lassen sich bereits jetzt einfach, kostengünstig und sofort wirksam umsetzen, indem man großzügig den  städtischen Radverkehr fördert. Welcome to the club, Herr Heilmann! When will you join the ADFC? Nebenbei: die Geschwindigkeitsbeschränkung „30“ gilt laut StVO nur für den Kraftverkehr, nicht für den muskelbetriebenen emissionsfreien Individualverkehr. Als Radfahrende/r darf man/frau ruhig schneller als 30 in Tempo-30-Zonen fahren. Rasche, freie Fahrt für freie Bürger!

Umgekehrt verlangt Ramona Pop von den Grünen, also der bürgerlichen Partei der Besserverdienenden „Car-sharing“ und „E-mobility“. Die Leute sollen also Auto fahren und diese Autos miteinander teilen. „E-mobility“, das könnte elektronische oder elektrische Mobilität bedeuten – also den Einbau von Laptops in alle Autos oder auch den Einbau von schweren, umweltbelastenden Ni-Li-Batterien in den motorisierten Individualverkehr. „Partei der Besserverdienenden?“ Ja, denn das Elektroauto wird sogar noch teurer sein als unsere heutigen Benzinschleudern. Soeben meldet der Tagesspiegel:

Die ersten Elektroautos für den privaten Massenmarkt kommen aus Japan. Der Hersteller Nissan kündigte am Dienstag an, im Dezember würden die ersten Fahrzeuge vom Typ „Leaf“ (Blatt) in Japan ausgeliefert. Für umgerechnet 30 200 Euro (ohne staatliche Subventionen) soll das gemeinsam mit Renault entwickelte Auto zu haben sein.

Auf gut Deutsch: Entweder subventioniert der Staat erneut mit wertvollen Steuermillionen den Autoverkehr zulasten der Bildung, oder das Elektroauto bleibt unerschwinglich für Otto Normalverbraucher, der weiterhin Ottomotor fahren wird.

Ein gutes, innovatives, ökologisch korrektes Fahrrad wie etwa das vsf-Rad des Bloggers ist hingegen samt grellgelber Warnweste und klobigem Bügelschloss bereits heute im Fachhandel für 1000.- Euro erhältlich, kostet also nur ein Dreißigstel eines Elektroautos!

Wie man’s auch dreht und wendet: Dieses Blog schließt sich der Forderung Thomas Heilmanns (CDU) nach ungehindertem emissionsfreiem Individualverkehr an und setzt (sich) weiterhin auf das sparsame Fahrrad.

Unser Bild  zeigt einen vorbildlichen Radverkehrs-Streifen in Berlin-Friedrichshain. Bitte mehr davon!

Wer sich mehr für die Förderung und Subventionierung des Autoverkehrs durch die Grünen interessiert, der kann hier den Eintrag vom 24.06.2008 nachlesen:

Johannes Hampels Blog » Blog Archive » Kaum zu fassen: Künast fordert mehr Autos, CDU setzt aufs Fahrrad

 Posted by at 12:33

  One Response to “„Carsharing“, „emissionsfreier Individualverkehr“ …? Redet bitte Deutsch!”

  1. „Nebenbei: die Geschwindigkeitsbeschränkung “30″ gilt laut StVO nur für den Kraftverkehr, nicht für den muskelbetriebenen emissionsfreien Individualverkehr. Als Radfahrende/r darf man/frau ruhig schneller als 30 in Tempo-30-Zonen fahren. Rasche, freie Fahrt für freie Bürger!“

    Nicht ganz korrekt: Das implizit mit dem Ortseingangs- und Ortsausgangsschild geregelte Tempo 50 gilt nur für Kfz. Sonstige explizite (Tempo 30-Zone) oder implizite (verkehrsberuhigter Bereich) Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten auch für Radfahrer/innen.

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