Elite trifft auf Durchschnitt

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Mrz 232010
 

28022010.jpg Unser Bild zeigt den düsteren Landwehrkanal, die unsichtbare Grenze zwischen dem Problemkiez Kreuzberg-Nord und dem Weniger-Problem-Kiez Kreuzberg-Süd, in dem ich wohne. Täglich queren wir diese unsichtbare Grenze mindestens zwei Mal – jedenfalls an Schultagen.

So manches Lächeln zauberte ich heute auf die Gesichter meiner lieben deutschstämmigen Miteltern, als ich sie einlud: „Ich würde mich freuen, wenn Sie von der Elite-Grundschule ebenfalls zu der Veranstaltung mit Badr Mohammed kämen … “

Natürlich ist die Grundschule in dem schmucken alten Ziegelbau eine deutsche „Eliteschule“ besonderer Prägung. Von überallher bringen Elterntaxis die Besten der Besten heran. Schade, dass sie so viel gegen uns haben. Ich kenne einige Kreuzberger Eltern, die ihre Kinder von unserer Nicht-Elite-Grundschule genommen und in eine „bessere“ Schule gesteckt haben. Aber diskutieren sollte man doch miteinander.  Zum Beispiel morgen!

Soeben meldet die Berliner Zeitung:

Man spricht Deutsch – Berliner Zeitung
Auch in Friedrichshain-Kreuzberg gibt es diese unsichtbaren Grenzen, etwa die Gneisenaustraße. Nördlich davon besuchen viele Migrantenkinder die Lenau-Grundschule, die einen beeindruckenden Musikkeller hat. Deutschstämmige Eltern aus dem schicken Chamisso-Kiez melden ihre Kinder dennoch lieber südlich der Gneisenaustraße an. Die zuständige Bildungsstadträtin Monika Herrmann (Grüne) will trotzdem keine gemeinsamen Einzugsbereiche schaffen. „So etwas funktioniert nicht, so lange man einen Teil der Eltern verprellt“, sagt Monika Herrmann.

 Posted by at 18:35

Berlins Problemkieze bekommen 73 Millionen Euro – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost

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Mrz 232010
 

Der Senat plant, Berlins Problemkiezen durch noch stärkere finanzielle Förderung unter die Arme greifen zu wollen. Wird es helfen?

Da könnte man ja zum Beispiel Fahrradschulen einrichten! Nachholende Mobilisierung der deutschen Frauen und Männer mit Zuwanderungsgeschichte! Folge: Die Beweglichkeit nähme zu, die Frauen kämen raus aus den vier Wänden, müssten weniger oft zum Arzt. Bei gemeinsamen Radtouren mit Deutschen ohne Zuwanderungsgeschichte würde man sich besser kennenlernen.

Durch Radstreifen und Radwege würde man Kreuzberg-Nordost, einen der 5 Problemkieze, aufwerten. Es würde attraktiv für neue Zuwanderer aus dem Berliner Südwesten.

Sozialatlas – Berlins Problemkieze bekommen 73 Millionen Euro – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost
Für jedes der fünf Gebiete sollen bis Ende des Jahres Konzepte unter Einbeziehung der Bürger und der Bezirksämter entwickelt werden. Schwerpunkte sollen Bildung und Ausbildung, mehr Arbeitsplätze und Nachbarschaftsprojekte sein. So soll in Wedding/Moabit eine Agentur für Schule und Wirtschaft aufgebaut werden. Die Einrichtung soll benachteiligte Jugendliche besser auf die Berufstätigkeit vorbereiten.

 Posted by at 18:15

„Ob die sich nen Daimler der C-Klasse leisten können?“

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Mrz 232010
 

23032010.jpg Die WELT liefert heute auf S. 29 eine Antwort. Es ist eine Familienkutsche! Die betreffenden Familien haben in Neukölln, Wedding und Spandau ganze Straßenzüge unter sich aufgeteilt.Die Basis des Lebensunterhaltes ist die Sozialhilfe. Darauf wird dann mit vereinten Kräften draufgesattelt. Und so kann man sich auch eine derartige dunkelstgetönte Kutsche leisten. So äußerte sich gestern Bodo Pfalzgraf, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Pokerraub: Polizei sucht den Kopf der Bande – Nachrichten Berlin – WELT ONLINE

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Leih dir ein Rad!

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Mrz 222010
 

Merkwürdige silberne Säulen entdeckte ich heute am Potsdamer Platz. An ihnen hingen Kabel herab, vergleichbar dem Betankungsschlauch für klitzekleine Raumschiffe. Was war das? 22032010007.jpg

Zuhause fand ich die Presserklärung des Senats vor. Es handelt sich um die Testphase eines Fahrrad-Verleihsystems. Wir zitieren nun aus der  Pressemitteilung des Senats:

Fahrradverleihsystem wird getestet

StadtRAD Berlin – neue Generation eines öffentlichen
Fahrradverleihsystems wird getestet

Seit 1998 ist die Zahl der Wege, die in Berlin mit dem Rad
zurückgelegt werden, um über 50% gestiegen. Kein anderes
Verkehrsmittel, weder das Auto noch der ÖPNV, kann eine
vergleichbare Bilanz aufweisen. Radfahren im Alltag ist längst
ein wichtiger Teil des Stadtlebens in Berlin. […]
In Berlin unterstützt das Bundesverkehrsministerium ein
Pilotprojekt, das den Kunden die Nutzung der Leihfahrräder durch
technische und organisatorische Innovationen wesentlich
erleichtern und damit noch attraktiver machen soll.
Geplant ist, dass zukünftig die Kunden die öffentlichen Räder an
neuen high-tech-Stationen u. a. direkt an U-, S- und
Regionalbahnhöfen abholen können, das Fahrradschloss sich ohne
den bisher erforderlichen Handy-Anruf mit einer Kundenkarte o. ä.
öffnen lässt und die Nutzung für einen begrenzten Zeitraum in die
ÖPNV-Fahrkarte eingeschlossen ist.

Wesentliche Bestandteile dieses neuen Systems  testen im Rahmen
des Forschungsprojektes StadtRAD Berlin vom 22. März bis zum 22.
Mai zunächst über 300 ausgewählte Kunden in einer vorgeschalteten
„Laborphase“. Sie fahren zwei Monate kostenlos Fahrrad und
probieren die innovative neue Technik aus. An 11 Stationen in
Berlin-Mitte stehen 150 Testräder für den Test von zwei
verschiedenen Systemen bereit: StadtRAD Berlin fix mit festen
Abstellplätzen und StadtRAD Berlin flex zum freien Abstellen auf
einer definierten Abstellfläche.

Bei einem erfolgreichen Testverlauf soll im Laufe des Sommers das
eigentliche Pilotprojekt mit über 1.000 Rädern an über 50
Stationen im Bezirk Mitte starten – dann selbstverständlich für
alle alten und neuen Kunden von „StadtRad Berlin“ offen. Für die
zukünftigen Nutzer würde ein Erfolg der Testphase bedeuten, dass
schrittweise eine tarifliche Integration des Leihfahrradsystems
in das traditionelle ÖPNV-Tarifsystem realisiert werden soll,
dass also eine kostenlose Weiterfahrt mit einem Leihfahrrad z. B.
vom Bahnhof aus mit einem ÖPNV-Ticket möglich ist.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
– Pressestelle –
Württembergische Straße 6
10707 Berlin

 Posted by at 23:32

Renne nicht an gegen die Schranke!

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Mrz 222010
 

22032010001.jpg

Die neuen Deutschen
Zwei führende Präsidiumsmitglieder der Deutschen Islam-Konferenz, Badr Mohammed und Nihat Sorgec, sehen die Fortsetzung der Islam-Konferenz eher kritisch. Das berichtet die gedruckte Berliner Morgenpost heute auf S. 12. Badr Mohammed, Generalsekretär des Europäischen Integrationszentrums (EIZ) äußert seine Vorbehalte mit folgenden Worten: “Die Arbeit ist noch nicht getan. Aber der Minister sorgt mit der Neubesetzung der Islam-Konferenz dafür, dass die Arbeit zu Ende geht.”

Unser Bild zeigt einen Radweg in Kreuzberg. Seit vielen Monaten ist er gesperrt. Johannes Hampel kommentiert: Wenn ein Weg versperrt ist, renne nicht an gegen die Schranke! Ihr Streiter, wählt die Straße zur Seite, wenn der gerade Weg versperrt ist, und gebt die Mühsal nicht auf.

 Posted by at 16:07
Mrz 222010
 

A special report on Germany: Much to learn | The Economist
A war of ideologiesThere is “no consensus on the content and goals of education”, says Mrs Schavan. The arguments extend from primary schools to universities and are as much about tradition and status as about learning. Many Germans are loth to scrap a system so closely identified with the country’s economic and cultural success.

„Es herrscht keine Einigkeit über Inhalt und Ziel der Bildung.“ Soweit das Zitat der Ministerin Schavan aus dem Economist. Es tut immer gut, das eigene Land durch die Brille eines anderen zu sehen – wie etwa durch die des Economist!

Ich meine: Hat man sich geeinigt, wohin man will, dann wird man auch über die Wege Einigkeit finden. Weiter im Economist:

A controversy now raging in Hamburg, a port city and one of Germany’s smallest states, illustrates the strife. In 2008 the Christian Democrats, normally champions of the three-tier high-school system, formed their first state-level coalition with the left-leaning Green Party. The Greens won agreement for a radical school reform, mainly by extending primary schooling (and thus shortening secondary schooling) by two years. The idea was that if streaming children by ability is done later, the slower ones will have a better chance of doing well and the brighter ones will at least fare no worse.

 Posted by at 13:21

Wir brauchen alle!

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Mrz 222010
 

Brauchen wir die demokratische Einheitsschule?“, frug unlängst ein Zuhörer listig-treuherzig die Bildungsministerin Schavan in der  Katholischen Akademie Berlin. Darauf blieb ihr keine andere Antwort als das Nein. Die „demokratische Einheitsschule“, das war die offizielle Doktrin der DDR, und diese offizielle Doktrin führte zu …? Zu einem stärkeren Gemeinsinn? Zu mehr Leistung? Ja lernten die Schüler in der DDR denn überhaupt etwas? Kannten sie am Ende ihrer Schulzeit Gedichte, hatten sie den Faust gelesen, konnten sie die deutsche Rechtschreibung, konnten sie den Dreisatz? Kam es zu einem Abbröckeln der zementierten Eliten? Gab es Leistungsträger? Fühlten sich alle mehr oder minder als „Bürger der DDR“?

Ich habe mich erkundigt: Die Antwort lautet ja. Alle konnten am Ende der Schulzeit die deutsche Rechtschreibung. Deutsch lesen und schreiben konnten sie alle, alle kannten deutsche Gedichte und alle kannten den Faust von Goethe. Und alle konnten die Prozentrechnung. Alle fühlten sich mehr oder minder als „Bürger der DDR“.

Und heute? Kennen alle deutschen Schüler oder wenigstens alle Abiturienten am Ende ihrer Schullaufbahn Hochdeutsch, die deutsche Rechtschreibung und die Prozentrechnung? Kennen sie ein Gedicht? Können sie einige Lieder in deutscher Sprache singen? Fühlen sich alle mehr oder minder als Bürger der Bundesrepublik Deutschland? Als Bürger nicht erster und zweiter Klasse, sondern schlicht als Bürger? Ich frage euch persönlich, ich frage nicht infratest, dimap oder Allensbach!

Übrigens: Im Anschluss an ihre Absage an die „Einheitsschule“ hob Ministerin Schavan die Vorzüge der Zweigliedrigkeit hervor – von der „heiligen“ Dreigliedrigkeit (Gymnasium, Realschule, Hauptschule) sprach sie allenfalls mit ironischem Unterton …

Wir haben verstanden! Einerseits also praktisch-berufsbezogene Ausbildung an Haupt- und Realschule , andererseits teoretisch-akademische Vorbildung für die Universität? Alles paletti? So einfach ist das Leben nicht! Mariam Lau, die ehemalige tazzlerin, in diesem Blog mehrfach zitiert, schreibt zum Thema Bildung heute – nunmehr in der WELT aus dem Hause Springer:

Leitartikel: Neue Töne in der Bildungspolitik der CDU: Jenseits des Gymnasiums – Nachrichten welt_print – Debatte – WELT ONLINE
Aber die Bundesrepublik verliert pro Jahr 200 000 Jugendliche, die von der Schule abgehen, ohne wirklich Lesen und Rechnen zu können. Viele von ihnen sind Migranten, die ihre Schullaufbahn schon mit Sprachdefiziten beginnen. Viele sind „weiß“ und nie in ihrem Leben aus ihrer Heimatstadt herausgekommen, kennen kein Gedicht und wissen nicht, was ein Fieberthermometer ist. „What a waste!“ schreibt das britische Magazin „Economist“ in seinem großen Deutschlandpanorama; was für eine Verschwendung von Hoffnung und Potenzial.

 Posted by at 13:09
Mrz 212010
 

Ob es mir gelingt, dieses Buch noch vor dem Mittwoch zu beschaffen, wenn unsere Veranstaltung“Die neuen Deutschen“ mit Badr Mohammed steigt?

Wär super, aber laut Verlag dauert es 4-5  Tage. So preist er seine Ware an:

Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbH – Büchershop – Die neuen Deutschen Die neuen Deutschen 978-3-8282-0311-2
Begleitend zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts bestimmten Fragen der Mitgliedschaft, der nationalen Identität und der Zugehörigkeit den öffentlichen Diskurs. Die Gruppe der Migranten, die sich einbürgern lassen, rückte zunehmend ins Blickfeld von Politik und Gesellschaft. Doch wer sind die Menschen, die sich einbürgern lassen? Warum entschließen sie sich, die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen? Und welche Konsequenzen hat der neue Pass für sie mit sich gebracht? Diese subjektive Perspektive des Einbürgerungsprozesses wird in der vorliegenden Studie systematisch und ausführlich beleuchtet.

 Posted by at 14:50
Mrz 212010
 

19032010.jpg Viele meiner Freunde lehnen es ab, Springer-Blätter zu lesen. Ein törichtes Vorurteil, das keiner Überprüfung standhält! Ich lese neben FAZ und taz regelmäßig auch BILD und WELT – und auch die Junge Welt. Man muss sich auf alles wappnen! Bin ja – wie übrigens die allermeisten US-Amerikaner auch – ein Anhänger des First Amendment, also der uneingeschränkten Rede- und Meinungsfreiheit. Lest alles, prüft und glaubt das, was euch überzeugt! Dieser erste Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung lautet:

“Congress shall make no law respecting an establishment of religion, or prohibiting the free exercise thereof; or abridging the freedom of speech, or of the press; or the right of the people peaceably to assemble, and to petition the Government for a redress of grievances.”

Gute Ratschläge zum Fahrradkauf in der heutigen BILD!

Erstens rät BILD: Nur beim Fachhändler kaufen.

Zweitens rät BILD: Dem Zweck entsprechend Geld ausgeben! Wer nur einmal pro Monat fährt, ist mit einem Fahrrad ab 500.- Euro Neuwert gut bedient. Der Alltagsradler, der das Rad täglich – auch auf längeren Strecken – bewegt, muss mindestens mit dem Doppelten rechnen.

Drittens rät Bild: Nicht beim Schloss sparen!  Ein gutes Schloss sollte 10-15% des Fahrradpreises ausmachen, also etwa 50 bis 100 Euro kosten.

Viertens rät BILD: Auf gute Beleuchtung achten!

Ich meine: BILD hat recht. Gerade hier in Friedrichshain-Kreuzberg sollte man den Ratschlägen der BILD  folgen, zumindest beim Fahrradkauf. Der Fahrrad-Fachhandel bildet auch einen nicht zu unterschätzenden Standortfaktor.

Unser Bild zeigt das Fahrrad des Bloggers, kippsicher angeschnallt im schmucken Regionalzug der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) von Fürstenwalde nach Bad Saarow. Bei der ODEG fährt stets ein Schaffner mit, und Fahrkartenautomaten suchten wir vergeblich. Aber die Schaffnerin – oder muss man Zugbegleiterin sagen? – war von einer ausgesuchten Höflichkeit! Und freundlich! Und ausgesprochen charmant. Ergebnis: Ich möchte wieder mit der OE fahren …

Fahrrad: Tipps zum Kauf – was beachten bei Versicherungen? Händler, Reifen, Gangschaltung, Licht – Ratgeber – Bild.de
Was ist ein angemessener Preis?
Alltagsradler, die mit dem Rad zur Arbeit, zu Freunden oder zum Einkaufen fahren, bekommen ein gutes, ungefedertes Modell ab etwa 500 Euro. Profis und andere Power-Radler, die mehrere Tausend Kilometer pro Jahre fahren, müssen mit mindestens dem Doppelten rechnen.

 Posted by at 00:23

„Teiche auf den Tauwind harren …“

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Mrz 202010
 

19032010001.jpg So dichtete einst Stefan George.

Am zweiten wärmeren Vorfrühlingstag vertiefe ich mich in die herrlichen Meditationen eines Giles Foden über Schnee, Eis, Kälte, fließendes Wasser! Im unberechenbaren Wirbel des Schneesturmes erblickt der Erzähler einen Hinweis auf die unabdingbare Irrsal und Wirrsal des Menschseins. Großartig, was der Meteorologe über die Anstrengungen berichtet, das Unberechenbare – das Wetter – zu berechnen, das Unbeherrschbare auszunutzen! Wir zitieren:

From within as well as without, disorder is always waiting to pounce. Failure is always at the ready. All it takes is a little push at the brick of one’s self-possession and the whole enterprise is threatened. Sometimes memory is the only thing left holding the individual together: the crypt that is also the keystone.

Wie zur Beruhigung warf ich heute einen Blick auf den Scharmützelsee in Bad Saarow. Er ist immer noch großflächig gefroren. Merkwürdiges Bild der Erstarrung angesichts des verhalten anrollenden Frühlings!

Quelle: Giles Foden, Turbulence. A Novel of the Atmosphere. faber and faber, London 2009, S. 37

 Posted by at 01:01

Ein Bezirk steigt auf: Modellbezirk Radverkehr

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Mrz 182010
 

28112009.jpg Sehr gute Sitzung des bezirklichen Fahr-Rates gestern im Rathaus Kreuzberg! Besonders freut mich, dass auch eine einfache Bürgerin und die Politik erschienen sind: Fraktionschefin Antje Kapek und BVV-Abgeordnete Paula Riester erweisen dem bezirklichen Radverkehr die Ehre! Gut so, bitte weitersagen, Staffelstab weitertragen!

Nach kurzer Aussprache wählen wir Merja Spott vom BUND einstimmig zur Sprecherin des Fahr-Rates. Eine sehr gute Wahl! Ich kenne Merja seit zwei Jahren, sie bringt sehr viele Erfahrungen in der Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit mit und hat für den Radverkehr in unserem Bezirk schon viel bewegt! Gratulation!

Tiefbauamtsleiter Schulz-Hermann erläutert die aktuellen Planungen zur Warschauer Straße. ADFC-Vertreter Wolfram Däumel lobt nach Einsichtnahme die vorgelegten Planunterlagen, macht aber auf mögliche Umsetzungsschwierigkeiten aufmerksam.

Dann darf ich mein Manifest „Modellbezirk Radverkehr“ vorstellen. Ich skizziere mit dürren Worten die Grundgedanken, lege aber auch ein bisschen Feuer hinein, zeige gar bunte Fotos von Fahrradbügeln, Stadtlandschaften und Kunstwerken von Kindern. Ich meine: Radverkehr ist eine symbolische Gemeinschaftsaufgabe, der alle Abteilungen zuarbeiten sollen. Es geht um Tugenden wie Fürsorglichkeit, Achtsamkeit, Sparsamkeit. Aber vor allem um Freude am Leben.

Ich entfalte einen Stadtplan des Bezirks auf dem Tisch. Baustadträtin Kalepky, Fraktionschefin Kapek und die Abgeordnete Riester drücken deutliche Unterstützung aus, regen aber Feinabstimmung, Nachbesserung und weitere einzelne Arbeitsschritte an. Bürgerin Annette Ahme, die der Sitzung beiwohnt, schlägt vor, grüne Durchwegungen einzurichten – etwa vom Halleschen Ufer zum Viktoriapark.

Jedenfalls ist ein Stein ins Wasser geworfen. Möge er Wellen schlagen und Kreise ziehen! Wir werden jedenfalls dieses Konzept „Friedrichshain-Kreuzberg – Ein Bezirk steigt auf: Modellbezirk Radverkehr“ weiterhin vertreten und möglichst viel Unterstützung zu sammeln versuchen!

 Posted by at 11:39
Mrz 172010
 

Na gut, dass man endlich anfängt, die weit fortgeschrittene Sonderung der Schüler nach Herkunft und Religion als Thema zu benennen. Es brennt seit vielen Jahren. In der Grundschule fängt es ja bereits an, und dann zieht es sich weiter bis zum Abitur. Unhaltbar. Es sind für mich alles deutsche Kinder, die auf dieses unser gemeinsames Heimatland – die Bundesrepublik Deutschland – hin erzogen und ausgebildet werden sollten.

Weiterhin abwesend: die Stimme der türkischen und der arabischen Eltern. Wie sehen sie das? Es würde mich interessieren.

Der Tagesspiegel berichtet heute:

Der Klassenkampf wird härter
Immer mehr Gymnasien bilden ihre Klassen offenbar nach ethnischer Herkunft der Schüler, kritisiert Öczan Mutlu. „Es handelt sich dabei längst nicht mehr nur um Ausnahmefälle“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Grünen am Dienstag dem Tagesspiegel: „Ich weiß es konkret von vier Gymnasien in verschiedenen Stadtbezirken, weil die Eltern mich angesprochen haben.“

 Posted by at 12:01
Mrz 162010
 

Noch einmal eine Stunde habe ich herumgebosselt an dem Vorschlag „Modellbezirk Radverkehr“. Den werde ich morgen im Fahr-Rat im Rathaus Kreuzberg vortragen dürfen. Ob es die Mitglieder des Rates zu überzeugen vermag? Zweifel sind angebracht! Zuviele Gewohnheiten werden hier durchbrochen. Darf man denn einfach neue Pfade betreten – auch wenn manches auf Ablehnung stößt? Ich glaube: ja! Man soll sogar!

Und so geht es los:

Friedrichshain-Kreuzberg – ein Bezirk steigt auf

Schaffen wir den Modellbezirk Radverkehr!

Vorschlag von Johannes Hampel für die Sitzung des bezirklichen Fahr-Rates Friedrichshain-Kreuzberg am 17.03.2010

1.       Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg erklärt sich durch Beschluss der BVV für die Zeit vom 01.09.2010 bis 31.08.2011 (Zeiten veränderbar) zum Modellbezirk Radverkehr.

2.       Alle Fachbereiche der Kommunalpolitik (namentlich Stadtplanung, Bildung, Sport, Wirtschaft, Ordnungsamt, Gesundheit, Soziales, Jugend, Familie, Schule, Bauen, Wohnen, Immobilienservice) verpflichten sich für die Laufzeit des Programms auf den Modellbezirk Radverkehr.

3.       Die Verantwortung für die Umsetzung des BVV-Beschlusses und die Koordination der Maßnahmen wird einer hierzu geschaffenen Funktion oder der Sprecherin des Fahr-Rates übertragen.

4.       Die Maßnahmen umfassen kostengünstige, leicht umsetzbare Maßnahmen. Der Bezirkshaushalt wird nicht zusätzlich belastet. Kostspielige zusätzliche Tiefbaumaßnahmen in der Radverkehrsplanung werden vermieden.

5.       Der  von der BVV 2006 in Auftrag gegebene frühere „Vertiefungsplan Radverkehr“ wird durch einen anschlussoffenen, periodisch fortzuschreibenden Radverkehrsentwicklungsplan 2011-2015 ersetzt, der neben dem üblichen topographischen Kartenwerk auch Zielvorgaben in Worten enthält.

6.       Der Modellbezirk Radverkehr wird durch ein Signet öffentlichkeitswirksam kommuniziert. Das Signet soll die charakteristische Umrisslinie des Doppelbezirks mit dem „Vorderrad“ Friedrichshain, dem „Hinterrad“ Kreuzberg und dem vorwärtsstrebenden „Kopf“ Stralauer Halbinsel aufgreifen. An allen Straßeneinfahrten in den Bezirk wird ein Schild angebracht, das auch das Signet zeigt:

Friedrichshain-Kreuzberg
Modellbezirk Radverkehr [Signet]

Oberstes Ziel des Programmjahres:
Gesamthafte Radverkehrsförderung als fachbereichsverklammernder Teil der Bezirkspolitik – aus einem Guss. Enge zeitliche Planung, terminiert, mit Evaluation am Schluss.

Hier das gesamte Dokument zum Nachlesen:

2010_03_17_fahrrat_modellbezirk_radverkehr_hampel.pdf

 Posted by at 23:03