Mai 092010
 

Zu den makaber-drolligen Forderungen, die angeblich im Entwurf des neuen Integrations- oder „Beteiligungs“-Gesetzes stehen, gehört auch der Fortfall der Sargpflicht bei Bestattungen.

Ich meine ebenfalls: Särge – namentlich die Gefängnisse des Herkunftsdenkens – gehören aus den Köpfen verbannt. Ein solcher Sarg ist natürlich die Bezeichnung „Migrant“. Selbstverständlich gibt es „Migration“. Man ist Migrant, solange man auf Wanderschaft ist. 6-12 Monate nach der Zuwanderung sollte man – so meine ich – nicht mehr Migrant genannt werden. Dann ist man Bürger mit allen Bürgerpflichten wie etwa der, für den Lebensunterhalt selbst zu sorgen.

Das Schöne an unserer Ordnung ist: Alle Türen stehen dann offen. Wer heute erwachsener Migrant ist, kann in 5 Jahren Staatsbürger sein. Wer heute als Vietnamese, Türke, Araber oder Russe in Berlin geboren wird, kann in 18 Jahren Abitur machen, kann und soll sich dann eindeutig für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden, kann in 25 Jahren seinen Studienabschluss erreichen, kann in 30 Jahren Bürgermeister werden.

Wichtig: Einsargungsdenken weg!  Der Begriffs-Sarg „Migrant“ sollte den tatsächlich Zuwandernden vorbehalten bleiben. Nach 6 bis maximal 12 in Deutschland verbrachten Monaten sollte niemand mehr Migrant genannt werden.

Bitte auch alle Sozialleistungen auf den Prüfstand stellen! Die dauerhaft gewährten Sozialleistungen für Zuwandernde, die ja ebenfalls eine einsargende Wirkung haben, sollten nach gemessener Frist, also nach spätestens 6-12 Monaten, entfallen.

Barbara John fordert ja mittlerweile, an Personen unter 30 Jahren überhaupt keine Sozialhilfe mehr zu zahlen. Das halte ich für zu streng. Ich meine, bei schwerer, dauernder Krankheit, also etwa bei fortgeschrittenem Krebs, bei Kinderlähmung, bei Debilität, bei schwerer Behinderung, etwa bei Verlust eines Armes, eines Beines oder des Augenlichtes, sollten unter 30-Jährige, die die Schule nicht mehr besuchen, durchaus auch weiterhin Anspruch auf Unterstützung durch die Gemeinschaft haben. Aber sonst nicht.

Guter Punkt auch von Kurt Wansner: Die Schulen müssen ran! Die Schulen sind die Integrationsmotoren allererster Kraft und Güte. An den Berliner Schulen, so wie sie heute sind, kann jedes „Migrantenkind“ seinen Aufstieg bis zur Spitze schaffen. Niemand hindert es daran – außer den Fesseln des Migrantenstatus.

Man darf die Migrantenkimder nicht einsargen in den Migranten- und Benachteiligtenstatus, in Verhätschelung und Verwöhnung, wie sie heute noch flächendeckend praktiziert werden. Ich kann euch versichern: Unsere lieben „Migranten“ lachen sich schon längst ins Fäustchen ob des teuren Theaters, das von den „Urdeutschen“ um sie herum veranstaltet wird. Sofern sie das Theater überhaupt zur Kenntnis nehmen.

Derzeit wird die komplette Berliner Schullandschaft umgekrempelt, damit dieses Theater noch um einige Akte verlängert wird. Das ist große Oper – staatlich heftigst bezuschusst wie alle große Opern.

Die sogenannten Migrantenkinder haben alle Chancen! Ihnen steht die Welt offen. Unter einer Voraussetzung: Man muss sie in die Freiheit schicken – raus aus den Gefängnissen der Väter und den Särgen der Migrationsindustrie.

 PRO & Contra: Braucht Berlin ein Integrationsgesetz? – Berlin – Tagesspiegel
Die CDU trauert mittlerweile Barbara John nach: „Wäre sie geblieben, dann wäre Berlin heute schon weiter“, so der CDU-Politiker Kurt Wansner. Ein Integrationsgesetz brauche man nicht, meint auch er. „Man muss die Kinder an den Schulen qualifizieren, damit sie bei Bewerbungen mithalten können.“ Also Bewerbungsseminare veranstalten, Einstellungsgespräche durchspielen.

 Posted by at 13:07

  2 Responses to “Sargpflicht aufheben!”

  1. Ich sage nur: Nach einem Jahr ist er – nun, nicht Deutscher, aber eben Bürger des Landes. Er kann Russe inDeutschland bleiben, Türke in deutschland – so er denn will. Aber cih meine, sie sollten Bürger werden.

    Er ist nach 12 Monaten kein Wandernder mehr, sondern ein Bleibender. So habe ich das selbst erlebt, als ich im ausland lebte. Nach einigen Monaten gehörte ich voll dazu, verdiente mein eigenes Geld, war Deutscher in Italien, aber eben Bürger.

    Richtig – der Staat steht nicht mehr in der Pflicht den Einwandernden über Generationen hinweg zusätzliche Angebote zu machen.

    Die wechselseitige Ausgrenzung, das Ressentiment, die sind leider oft stark. Hier in Kreuzberg übrigens auf beiden Seiten. Dagegen hilft der Glaube an den anderen Menschen, die Annäherung an andere Menschen.

  2. Würde ich in ein anderes Land auswandern, würde ich mich mein Leben lang als Migrant verstehen. Auch wenn ich den Pass meiner neuen Heimat erhalte und vielleicht perfekt die Sprache des Landes als Zweitsprache erlerne.

    Migrant ist Migrant, das beißt die Maus keinen Faden ab.

    Migrant heißt Einwanderer. Ist jemand nach einem Jahr kein Einwanderer mehr? – Dabei kann er nach einem Jahr noch nicht einmal einen deutschen Pass bekommen, oder wählen.

    Kein Einwanderer – kein Integrationsangebot mehr?
    Und wie reagieren die lieben Mitmenschen auf die Person, die nach einem Jahr kein Einwanderer (Migrant) ist? Sagen die Leute dann: „Ach, jetzt sind Sie ein Jahr hier, jetzt sind sie ganz einer von uns, kein Einwanderer oder Ausländer mehr, nein, Sie sind Deutscher, hundertprozent!“

    Es sind gerade unsere werten Mitdeutschen, die Migranten als Migranten wahrnehmen und sie auch hartnäckig so nennen werden. Abgrenzung und Ausgrenzung und Ressentiment sind Leidenschaften, Herr Hampel, die Sie den Menschen nicht wegnehmen können.

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