Jun 242010
 

Frage nicht, was DIE POLITIK für den Klimaschutz tun kann, sondern frage, was DU für den Klimaschutz tun kannst.

Heute ist der Johannistag, der 24. Juni. Johannes, der Mann des Umdenkens. „Denket um!“ Das war seine ganze Botschaft. Das gefällt mir. So meine ich auch: Man muss den Klimaschutz vom Himmel runterholen auf die Beine der Menschen.

„Den Himmel überlassen wir
den Pfaffen und den Spatzen!“

So der unverbesserliche Heinrich Heine.

Klimaschutz, der das Denken und den Lebenswandel der Menschen nicht verändert, Klimaschutz, der die Menschen nicht freier, glücklicher, freundlicher macht, wird sich nicht vermitteln lassen.

Die Jungs in Friedrichshain-Kreuzberg werden weiter von tiefergelegten BMWs und VW Touaregs träumen. Die Mädels werden weiter ihren Wodka Absolut in sich reinschlürfen, erst zuhause beim Vorglühen, dann beim Chillen auf der Admiralbrücke bis 2 Uhr nachts.

Die Großen, also die Politik haben es nicht geschafft. Die Kopenhagener Klimakonferenz im Dezember 2009 scheiterte. Die Wende zur Nachhaltigkeit ist noch nicht geschafft. Sie muss von unten kommen.

Gerade der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hätte alle Chancen, um endlich die Wende zur Nachhaltigkeit einzuleiten. Warum ist es nicht geschehen?

Die Nachhaltigkeitswende im Bereich Familie, Finanzen, Bildung, Verkehr, Klimaschutz. Diese 5 Felder sind es, an denen sich nachhaltige Politik erweisen wird.

Wir haben die schönsten, die besten, die zukunftsfähigsten Schätze, die nachhaltige Politik haben kann: Wir sind der jüngste Bezirk Berlins. Wir haben den höchsten Bildungsstand Berlins. Wir hängen nicht am eigenen, sauer verdienten Geld, sondern leben fast ausschließlich vom Geld, das der Staat uns überweist.

Und dennoch betreibt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seit vielen, seit viel zu vielen Jahren eine Politik, die das genaue Gegenteil von nachhaltig ist.

Seit vielen Jahren ziehen die Menschen mit Schulkindern weg.  Warum? Andere bringen die Kinder mit dem Auto in andere Bezirke zur Grundschule. Warum?

Der Görlitzer Park ist übersät mit Müll und Abfall.  „Grausam!“ So Bürgermeister Dr. Schulz. Und die staatliche Müllräumung kommt drei Mal statt zwei Mal wöchentlich. Der Staat muss ran. Die Bürger verschmutzen das Umfeld, der Staat putzt und wischt hinterher wie zu Zeiten, als es noch Büttel und Dienstboten gab.

Wozu über Klimaschutz reden, wenn die Menschen nicht einmal die nächste Umgebung, das eigene Umfeld achten und pflegen?

Immer dann, wenn man das Gefühl hat: „So kann es aber nicht weitergehen!“, liegt eindeutig eine nicht-nachhaltige Politik vor.

Die Konferenz der Berliner Bezirksbürgermeister am 16. Juni 2010 hat den dramatisch-mathematischen Beweis erbracht, dass es so nicht weitergehen kann. Die ganze Politik ist nicht auf Nachhaltigkeit angelegt. Die Verwaltung vergreist, wird ausgedünnt in dem Maße, wie der Tropf der Senatsgelder versiegt. Es wachsen keine Fachkräfte nach. Und wenn sie nachwüchsen, könnte man sie nicht einstellen.

Das Gegenteil von nachhaltiger Politik!

Ist Klimaschutz ein Luxusproblem? Hat es Sinn über Klimaschutz zu reden, wenn jede Woche unsere Grundschule oder das SPD-Bezirksbüro in der Großbeerenstraße mit klimaschädlichen Graffiti besprüht werden? Wenn der Verbrauch an Erdölprodukten zunimmt, weil auf den Radwegen zerbrochene Wodkaflaschen herumliegen?

Hat es Sinn über Umweltschutz zu reden, wenn Umfeldschutz nicht gelingt?

Guter Move von Renate Künast in der Berliner Morgenpost heute auf S. 4! Sie sagt:

Renate Künast – „Es geht im besten Sinne John F. Kennedys darum: Frag nicht, was dein Land für dich tut, sondern was du für dein Land tun kannst.“  – Politik – Printarchiv – Berliner Morgenpost

Das ist genau jenes Umdenken, hin zu Pflicht, Verantwortung, Leistung und Gemeinsinn, zu echter Nachhaltigkeit, das dem Bundesland Berlin, dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gut täte!

Der Staat schafft es nicht. Die Bürger müssen es leisten. Wir.

 Posted by at 12:04

  2 Responses to “Die Nachhaltigkeitswende. Jetzt.”

  1. Heinrich Heine mag ich auch. für mich steht er in einer Reihe mit Kleist, Heine, Brecht und Biermann.
    Herzliche Grüße Annette

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