Mrz 102011
 

Sitze in Hamburg im Hotel. Schaffte es gestern noch bequem mit Rad&ICE hierher. Schaffner im ICE drückte sein lebhaftes Unverständnis für den Streik aus: „Wir sind nicht gemeint. Bei den Privaten sind nur wenige Lokführer in der GdL organisiert.“

Die LKW- und PKW-Industrie wird sich freuen über den neuen Beweis der verlässlichen Verweigerungshaltung.

Heute Forderung nach Tempolimit durch Özdemir! Klar ist: der vom damaligen Umweltminister Trittin geförderte Einsatz des Biokraftstoffe ist eine ökologische Sackgasse, die vor allem ethisch nicht zu verantworten ist. Unpopulär im besten Falle, klimaschädlich nach Meinung mancher Wissenschaftler.

Extrem unpopulär ist auch die Forderung nach einem Tempolimit bei den Deutschen, noch unpopulärer bei den Türken, die ja bekanntlich ihr Auto als unverzichtbaren Teil des Alltags sehen – wie die Süddeutsche gestern unter dem Titel „Alles süper“ berichtete. Der Reporter konnte dort während seines gesamten mehrmonatigen Aufenthaltes in Istanbul nur einen einzigen Radfahrer entdecken – einen Deutschen! Trotzdem gefällt es mir an Özdemir, dass er Forderungen stellt, die ihm nicht die Herzen und Stimmen der Autofahrer zufliegen lassen werden. Bitte weiter unbequem sein!

Ich würde mir wünschen, … dass, ja was? Dass die Autofahrer sich in der Fastenzeit an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Und dass sie auch außerhalb der Fastenzeit den seitlichen Mindestabstand zu den Radfahrern halten. Beides ist jetzt einfach im Durchschnitt nicht der Fall.

Rita Mohr-Lüllmann, CDU-Spitzenkandidatin in Bremen, erfreute mein Herz, während ich mir gerade Butter auf die Semmel schmierte: „Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen.“ Na endlich eine Kandidatin, die den Bürgern nicht nur Honig ums Maul schmiert, sondern mehr Lernen, mehr Arbeit, mehr Einsatz fordert. Ich halte das für richtig. Ich würde Mohr-Lüllmann wählen. Bitte weiter unbequem sein, Rita Mohr-Lüllmann!

Mein eigener Vorsatz zur Fastenzeit: Ich will mich mehr abstrampeln für meine Familie, meine Angehörigen, meine Freunde.  Ich möchte weniger mit dem mahnenden Finger auf andere zeigen und mehr andere mehr loben, stärken und fördern

Abgeschlagene Optimistin – Nachrichten Print – DIE WELT – Politik – WELT ONLINE
Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen. Ich plädiere deshalb für die Rückkehr zum Sonnabend als Schultag.

 Posted by at 09:47

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