Apr 152011
 

Thomas Schmid im Gespräch mit Winfried Kretschmann. Für mich eins der besten politischen Interviews der letzten Wochen. Viele der Aussagen Kretschmanns rennen bei mir offene Türen ein. Insbesondere sein leidenschaftliches Bekenntnis zur Subsidiarität, sein Eintreten für den Vorrang des Kommunalen, sein Kämpfen für die Haushaltskonsolidierung, sein Bekenntnis zur begrenzten Gestaltungsmacht des Menschen. Mir gefällt auch, dass er sich durch viele innerparteiliche Niiederlagen nicht hat entmutigen lassen.

Ach gäbe es doch mehr solche Gedanken auch bei uns im Bundesland Berlin!

Wie anders klingt es bei uns: Die Parteien überbieten sich schon wieder in Versprechungen, wobei die linken Parteien sich als besondere Meister hervortun. Denn was soll der Staat nicht alles bezahlen: Milieuschutz, Mieterschutz, Wasserbetriebe zurückkaufen, neue Mietwohnungen kaufen, Autobahn bauen, Klimaschutzprogramm auf Staatskosten durchziehen, Schulen sanieren, Kita-Versorgung ausbauen, Polizisten einstellen usw. usw.

Ich erwarte finanzpolitisch etwas mehr, oh Berliner Parteien! Ihr überzeugt mich alle nicht!

Wo wollt ihr ansetzen? Wo streicht ihr? Seid doch ein bisschen unbequemer zu uns Bürgern!

Meine Vorschläge liegen teilweise schon auf dem Tisch. Hier z.B.  zwei:

a) Beheiztes Wasser im Sommer-Schwimmbad abschaffen.

b) Klassenfrequenzen deutlich erhöhen, dafür dann Unterrichtsgarantie.

Was haltet ihr davon?

Winfried Kretschmann: „Der Einspruch der Bürger ist eine Errungenschaft“ – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE
Linke Ideen konnten die Grünen nicht tragen – schon deswegen nicht, weil es dafür schon eine Partei gibt, die Sozialdemokratie.

Welt am Sonntag: Diesen Sieg der Nachhaltigkeit kann ich bei den Grünen nicht erkennen. Außerhalb des gallischen Dorfs Baden-Württemberg spielt der linke Gedanke des Umverteilens noch eine starke Rolle – das passt schlecht zu deiner Philosophie der Subsidiarität. Du bist immer noch ein Außenseiter.

Winfried Kretschmann: Woran soll man einen in der Wolle gefärbten Katholiken wie mich erkennen – wenn nicht am Subsidiaritätsgedanken? Bei den baden-württembergischen Grünen, die ich sehr stark geprägt habe, hat sich dieser Gedanke durchaus durchgesetzt.

 Posted by at 20:20

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