Apr 242011
 

 24042011532.jpg„Gaddafi muss weg! Sonst kann es keinen Frieden geben“. So sagen es viele.  Wir erinnern uns: Gaddafi war oder ist wie zahlreiche andere (Ho Tschi Minh, Mao Tse-Dung, Fidel Castro, Lenin, Stalin, usw. usw.) einer jener linken Revolutionäre, die mit Waffengewalt ein korruptes, gewalttätiges rechtes, autokratisches Regime beseitigten.  Und danach installierten sie – ja, was? Ein korruptes, gewalttätiges linkes Regime. Gaddafi, Mao, Castro und viele andere setzten auf Waffengewalt, um Waffengewalt zu beseitigen.

In Kambodscha („Indochina“, 1956), Vietnam,  Irak, Afghanistan und jetzt auch in Libyen setzten und setzen ausländische Mächte auf Waffengewalt, um ein korruptes, gewalttätiges Regime zu beseitigen.

Die Intervention der freien Welt in der linken Diktatur Vietnam endete im Desaster. Die Interventionen der freien Welt in Irak und in Afghanistan haben die Lage teils nur vorübergehend zum Besseren gewendet, teils aber auch verschlimmert.

Von der militärischen Intervention der freien Welt in der linken Diktatur Libyen verspreche ich persönlich mir wenig Gutes.

Ich meine, die Botschaft muss eindeutig lauten: Schluss mit den Menschenrechtsverletzungen! Schluss mit der Gewalt! Friede! „Keine Gewalt! Keine Gewalt! Kein-ne GeWALT!“

Das unsterbliche Vorbild der demokratischen friedlichen Revolutionen von 1989 muss uns Anleitung und Richtschnur sein! Der Westen hat sich nämlich 1989 weder durch Drohungen mit Gewalt noch durch tatsächliche Gewalt eingemischt. Diese Revolutionen waren Selbstbefreiungen.

Ich sage: Die libyschen Bürgerkriegsparteien sollten durch diplomatischen, politischen und wirtschaftlichen Druck auf den Pfad der Gewaltfreiheit gezwungen werden.

So sehe ich das. Die militärische Gewalt ist in den meisten Fällen im Verkehr zwischen den Staaten keine Lösung. Wer Gewalt sät, wird mehr Gewalt ernten. Wahrscheinlich wären die Massaker von Misrata nicht so schrecklich ausgefallen, wenn die Gewaltkulisse durch den Westen nicht noch zusätzlich aufgeheizt worden wäre.

Die richtige Botschaft sendet hier wieder einmal der Papst aus. Er gleicht darin seinem Vorgänger.  Er spricht sich wie sein Vorgänger und wie sein Herr unverhüllt gegen den Einsatz des „Schwertes“ aus. Das Schwert ist keine Lösung. Durch das Schwert kommen zu viele Menschen zu Schaden.

Darin hat er recht. Die schrecklichen Massaker von Misrata konnten durch den geballten Einsatz der ausländischen Militärmacht nicht verhindert werden. Ich fürchte sogar: Im Gegenteil.

Vatikan: Papst verurteilt bei Ostermesse Hass und Gewalt – Politik – Tagesspiegel
Eindringlich forderte Benedikt einen Stopp der Waffengewalt im libyschen Bürgerkrieg. „Mögen in Libyen die Diplomatie und der Dialog an die Stelle der Waffen treten“, forderte er.

Unser Bild zeigt die Blume der Gewaltlosigkeit vor dem Schatten des Körpers des Bloggers, aufgenommen am heutigen Tage.

 Posted by at 16:32

  2 Responses to “Frieden schaffen durch immer mehr Waffen?”

  1. ACHTUNG: Dieser Kommentar enthält einen Verweis auf schwer belastendes Material. Der Betreiber dieses Blogs enthält sich jeder Stellungnahme. Personen unter 18 Jahren sollten den Link nicht öffen, da er schwer erträgliche grausame Szene enthält.

    200 sexuell missbrauchten Kindern in Benghazi. Aufstand der Massen in Tobruk und Bengasi gegen die Rebellen. Siehe:
    http://aims.selfip.org/~alKvc74FbC8z2llzuHa9/default_libia.htm

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