Mai 192011
 

Wird Berlin jetzt bald so teuer wie der Rest der Bundesrepublik? Die Gefahr besteht. Es besteht die reale Gefahr, dass Berlin den Status einer milieuschutzgehegten Nische verliert und sich in die Schar der anderen 15 Bundesländer einreihen muss. Das würde bedeuten, dass man sich als Mieter in Berlin für denselben Betrag Euro keine größere Wohnung leisten kann als in Städten wie etwa Bottrop-Rauxel, Augsburg oder Kiel.

Das könnte im Extremfall bedeuten, dass sich ein Mieter mit etwa der Hälfte des Raums begnügen müsste, den er heute hat. Etwa wie vor 30 Jahren in Deutschland, oder wie heute in Japan. „Wir brauchen die Kultur des Weniger“, wie es Katrin Göring-Eckardt (Grüne) so hübsch auf den Punkt bringt: 4 Personen statt 2 in einer 60 qm-Wohnung! Wie im Jahre 1970! Gut! Dem Klimaschutz wird es nützen!

Gegen steigende Mieten kann man – außer vielleicht einer wohlfeilen Bundesratsinitiative – kaum etwas machen. So immer wieder sinngemäß der Regierende Bürgermeister Wowereit (SPD/Linke-Koalition) und unser Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Recht haben sie, unsere linken Parteien. Zumal die Mieten der Berliner städtischen Wohnungsbaugesellschaften leicht über dem freien Markt liegen und folglich zusätzlich preistreibend wirken. Ich glaube in der Tat, dass Berlin nach und nach ebenso teuer sein wird wie etwa die anderen 15 Bundesländer auch. Die Sonderrolle unseres Hätschelkindes neigt sich dem Ende zu. Sollte man dann auch noch die landeseigenen Wohnungen verkaufen, würde sich endlich ein funktionierender Markt einstellen.

Trendviertel 2011: Berlin boomt – in der Mitte und im Westen – Berlin – Tagesspiegel
Das Beratungsunternehmen CB Richard Ellis ermittelte, dass die Mieten von am Markt angebotenen Wohnungen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,5 Prozent zulegten.

 Posted by at 07:48

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