Wenig bedarf es froh zu sein!

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Jun 212011
 

13102010.jpgMein inniger Dank gilt Martin und seinen Helfern, die jeden Sommer das berühmte herrliche Hoffest veranstalten! Es gab wieder Leckereien, ein cooles Programm mit Bavarian Rock und Geplauder, Gelächter und guter Laune satt!

Beim Hoffest meiner Kreuzberger Hausgemeinschaft letzten Samstag ließ ich selbst mich auch nicht zweimal bitten, zur Fiedel zu greifen. Ich erzählte das „Märchen vom Bademeister im Prinzenbad und seinen drei Söhnen, denen der König der Habichte den Rasenmäher stahl“. Herrlich klang meine Geige wider von den uralten Hauswänden, in den Robinien verloren sich trübe Lichter, Menschen lauschten, lachten hell auf – denn sie konnten ja nicht wissen, dass das Märchen nur teilweise erfunden war, denn die Habichte im Prinzenbad, die gibt es wirklich!

Zwischendurch spielte ich die Hebräische Melodie von Joseph Achron. Und zu guter Letzt sangen wir alle den Kanon: „Froh zu sein bedarf es wenig“. Fast alle kannten das Lied, fielen gern und bereitwillig ein.

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Das bezaubernde Sommerfest

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Jun 212011
 

19062011752.jpgIch bin immer noch begeistert vom Sommerfest unserer Lomonossow-Grundschule! Ich sah und hörte regsame, bewegliche, hellwache, lustige, in ihr Spiel ernsthaft vertiefte Kinder. Sie sangen fast zwei Stunden lang, rezitierten Gedichte, spielten Theater in drei Sprachen (Deutsch, Russisch, Englisch), wirbelten elfengleich und latschten tolpatschig über die Bühne.

Als Zugabe genossen wir noch eine mitreißende Darbietung der russischen Kinderballettschule.

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Das Programm verknüpfte mit größtem Geschick Altererbtes, wie etwa die Märchen, mit brennend aktuellen Themen wie etwa Umwelt- und Naturschutz. Geradezu genial fand ich die Idee, alle Theaterdarbietungen als eingebildete Busreise mit vielen Haltepunkten aneinanderzureihen. So gelangten wir im Nu von den Schneewittchenbergen zu den Weiten der russischen Tundra, von fetzigen US-amerikanischen Cheerleaders zu täppischen Vater-und-Sohn-Geschichten.

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Toll, toll, toll: Mein eigner Sohn trat in dem Stück „Seltsamer Spazierritt“ nach Johann Peter Hebel auf und erhob mahnend die Stimme: „Ihr sollt Vater und Mutter ehren!“ Na, wenn er das mal immer täte!  Aber allen kann man es nicht recht machen. Das wusste Johann Peter Hebel schon (der es von Äsop übernahm).

Wer hätte das gedacht, dass gerade unsere Berliner Kinder mir immer wieder so viel Freude und Zuversicht einflößen!

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Jun 202011
 

Seit dem 50%-Sieg der Hamburger SPD scheint ein Ruck durch Berlins SPD zu gehen …   Klare Wirtschaftsorientierung, kein Bürgerverhätschelsozialismus mehr … Wowereit ist auch sehr schmallippig, wenn es um Mietsteigerungen geht. „Steigende Mieten sind Zeichen von zunehmender Wirtschaftskraft.“ Sehr kaltherzig, Herr Bürgermeister!

In den Umfragen zahlt sich der Olaf-Scholz-Lerneffekt bereits aus. Die Berliner SPD rangiert sich sachte sachte rechts von der CDU ein. Oha. Olaf-Scholz-Effekt.

Andy Hehmkes lesenswerter BVV-Antrag in Friedrichshain-Kreuzberg ist ein typisches Beispiel für diese klare Orientierung auf die Mitte hin. Berlins SPD sucht das Bündnis mit der Wirtschaft. Hamburg hat’s vorgemacht.

Es wird spannend in der BVV, denn in derselben Sitzung wird auch ein Antrag der stärksten bürgerlichen Mehrheitsfraktion beraten, wonach die „gründerzeitliche Traufhöhe“ erneut das Maß aller Bauten am Spreeufer werden soll. Die Berufung auf vordemokratische Zeiten entbehrt nicht der Ironie. Bekanntlich schrieb der James-Hobrecht-Bebauungsplan von 1862 das heute noch monstranzartige vorgetragene Maß von 20m/22m vor.

Die von den GRÜNen bevorzugte GRÜNderzeit dauerte bekanntlich von etwa 1815 bis ungefähr 1873. Wird der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg den Weg zurück ins Tiefgeschoss der Gründerzeit finden und sich dauerhaft dort einrichten?

Spannend. Leider bin ich verhindert, mir das BVV-Schachspiel am Mittwoch ab 17 Uhr anzuschauen, muss beruflich verreisen.

Aber geht ihr doch hin! Auf der Empore ist reichlich Platz. Eintritt frei!

BVV-Online via ALLRIS Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg – Berlin.de

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Jun 202011
 

… so hoch da droben?“ Sehr schöner Artikel  über die Forstakademie Tharandt heute in der Süddeutschen Zeitung auf S. 9! Unbedingt lesenswert! Herrliches Bild „Einsamer Baum“ von Caspar David Friedrich! Online leider nicht abrufbar, Kauf der Druckausgabe lohnt sich aber.

Burkhard Müller greift unter dem Titel „Die Schönheit des Waldbaus“ in seinem Bericht über 200 Jahre „Forstakademie Tharandt“ die zentralen Themen der deutschen Forstwirtschaft auf: Nachhaltigkeit, Biodiversität, Monokultur, Naturschutz, behutsame Walderneuerung.

Joseph von Eichendorff dichtete in genau jenen Jahren eins der ersten Wald-Lobpreis-Gedichte – Hunderte andere von Dutzenden anderen Dichtern werden dann folgen! Felix Mendelssohn Bartholdy, der im tiefsten Geschoß, 500 Meter von meinem Kreuzberger Ansitz, ruht, hat das großartige Nachhaltigkeitsgedicht 1841 in Melodie gesetzt.

Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport – sueddeutsche.de

Die Jahre um 1810 sind die Gründerjahre des forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeitsgedankens!  Von Tharandt aus trat das Leitbild der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen seinen Siegeszug an – bis nach Cuba, Vietnam, Litauen, Russland, Polen – ja sogar in den Mittelmeerraum.

Bild: Einsamer Baum im Havelland, aufgenommen im Jahr 2007.

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Jun 202011
 

Das bekämpfen wir mit aller Kraft!“  Na, diese permanente „Dagegen-Haltung“ der berühmten „Dagegen-Partei“ nervt nur noch.

Um so mehr begrüße ich die Dafür-Haltung – egal welche Partei sie vorbringt!

Gute Sache, dieser Antrag Andy Hehmkes von der SPD an die kommende BVV am nächsten Mittwoch, 17 Uhr:

Das Bezirksamt wird beauftragt, mit der Daimler Benz AG in Kontakt zu treten, um Möglichkeiten von Kooperationen zwischen dem geplanten Vertriebszentrum und dem Bezirk sowie weiteren Akteuren auszuloten und zu entwickeln, insbesondere in Bezug auf die Themen:

 

– berufliche Orientierung für Schüler/innen,

– Ausbildung/ Teilnahme an Verbundausbildung,

– Schaffung von Arbeitsplätzen für Arbeitslose aus Friedrichshain-Kreuzberg,

– Angebote der Kindertagesbetreuung auch für Kinder von nicht dort beschäftigten Mitarbeiter/innen,

– ggf. Möglichkeiten des Engagements von Daimler für soziale, kulturelle und weitere gemeinnützige Zwecke in Friedrichshain-Kreuzberg („Social responsibility“).

 

Der BVV ist innerhalb der laufenden Wahlperiode über die ersten Schritte zur Umsetzung zu berichten.

Wir brauchen natürlich die Ermutigung, die Ermunterung! Ich unterstütze den SPD-Antrag. Werd mich mal auf die Zuschauertribüne setzen. Bin ja bloß ein einfacher Bürger Kreuzbergs.

BVV-Online via ALLRIS Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg – Berlin.de

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Jun 192011
 

Etwa 10.00 bis 15.000 Menschen sterben nach Schätzungen jährlich in Deutschland an vermeidbaren Krankenhausinfektionen. Bis zu 500.000 stecken sich an. Viele der Patienten sind alt, und ihr Immunsystem ist geschwächt. Das Thema der mangelnden Krankenhaushygiene ist seit Jahren bekannt, dennoch haben sich die Medien daran gewöhnt und berichten kaum mehr. Wer will schon erfahren, dass man sich bei jedem Krankenhausbesuch und während des Aufenthaltes sehr sorgfältig regelmäßig die Hände unter lauwarmem Wasser und mit Seife waschen sollte, und dass allein dadurch sehr viele unnötige Todesfälle verhindert werden könnten?

Mindestens 38 Menschen sind in Deutschland in diesem Jahr am heimtückischen EHEC-Darmkeim gestorben! Viele von ihnen waren alt, und ihr Immunsystem war geschwächt!! Das Thema war ein willkommener Aufhänger für die Medien, um Auflagen zu steigern!! Behörden und Politiker konnten sich durch rasche, unbedachte Warnungen in Szene setzen!!!  Die Landwirte in verschiedenen europäischen Ländern sind massiv geschädigt worden und müssen nunmehr den Schaden tragen – oder wir Steuerzahler tragen ihn!!!! Das ist ist eine Folge des Ausrufezeichenjournalismus, der so viel Schaden in die Politik bringt!!!!! Der den Menschen unnötige Ängste einflößt durch lauter unnötige Ausrufezeichen!!!!!

Wer will schon erfahren, dass man sich nach jedem Toilettenbesuch und vor jeder Mahlzeit sehr sorgfältig die Hände mit reichlich fließend Wasser und Seife waschen sollte, dass man ferner vor dem Verzehr Gemüse, Salat und Obst sorgfältig putzen und waschen soll, und dass allein dadurch sehr viele unnötige Ansteckungsfälle verhindert werden könnten?

Erneut zeigt es sich triumphal: FEAR SELLS. FEAR WINS OVER TRUST. Angst vor dem Strahlentod durch AKWs, Angst vor dem EHEC-Tod, Angst vor der Überfremdung durch fremde Kulturen, Angst vor der Vertreibung durch Gentrifizierung, Angst vor den Touristen in Kreuzberg, Angst vor den Linken in Friedrichshain, Angst vor den Rechten in Kreuzberg, Angst vor dem Heimatverlust durch Schlafboxen im Prinzenbad, Angst vor Investoren usw. usw. Ein riesiger Teil der Politik arbeitet mit Angst! Ich halte dies für verheerend. Es ist Beleg für die auffallende Konzeptlosigkeit, den Mangel an konstruktiven Vorschlägen, an Mut, Tatkraft und Zutrauen in die Menschen.

Dieser Mangel an Zutrauen in den Menschen hat sich wie Mehltau über die Berliner Landespolitik gelegt. Das muss sich ändern.

Politik, die Verantwortung übernimmt, Politik, wie ich sie sehe, muss mit Ermutigung arbeiten und muss unnötige Ängste vermeiden.

Neueste, bewusst geschürte Angst: Angst vor  Vertreibungen, vor Wohnungsverlust. In Hellersdorf, Mahrzahn, in Reinickendorf stehen in manchen Lagen reichlich Wohnungen leer, in manchen Lagen bis zu 30 Prozent! Niemand spricht davon. Man meldet die Wohnungen nicht, um künstlich die Mieten hochzuhalten. Jetzt wird in einer Geisterdebatte das Thema Mietenanstieg gefahren. ANGST wird von den Parteien künstlich geschürt, um sich selbst als Angstlinderer in Szene setzen zu können. Dabei weiß jeder: Insgesamt sind die Mieten in ganz Berlin in den letzten zehn Jahren nicht signifikant stärker als die Inflation gestiegen.

Woher kommen die unbestreitbar in den letzten Jahren in einigen Lagen  stärker anziehenden Mieten? Nun, der Mietenmarkt ist in Berlin über Jahrzehnte hinweg mit pharaonischen Subventionen bis zur Besinnungslosigkeit vollgepumpt worden. Daran haben die Berliner Parteien mit ihren Gefolgschaften, ihren Geschäftsführern, Aufsichtsräten, ihren Tausenden von Sachbearbeitern in den landeseigenen  Wohnungsbaugesellschaften kräftig mitverdient. In dem Maße, wie die riesigen Quersubventionen der Mieten zurückgefahren werden, müssen selbstverständlich die Nettomieten für die Mieter in bestimmten Lagen steigen. Alles andere ist pure Augenwischerei. Von echten Notlagen sollte man im statistisch signifikanten Sinne nicht reden. Die Zahlen der sogenannten Zwangsumzüge geben das einfach nicht her. Es findet sich immer eine zumutbare Lösung.

Es gibt jedenfalls noch genügend Platz für alle Berlinerinnen und Berliner. Fragt doch herum in Marzahn oder Lichtenberg, in Lichterfelde und Staaken. Notfalls muss man halt zusammenrücken oder umziehen ans schöne Wuhletal in Marzahn-Hellersdorf.

Für öffentliche Wohnungsbauförderungsfonds, wie sie jetzt von verschiedensten hätschelsozialistischen Parteien ins Gespräch gebracht werden,  besteht kein Anlass!  Dies würde wie in der Vergangenheit nur erneut zu stärkerer Verschuldung des Landeshaushaltes führen. Durch den öffentlichen Wohnungsbau würde erneut die Staatsquote ansteigen. Der Staat würde in einen schon weitgehend überregulierten Markt zusätzlich verzerrend eingreifen. Die Mieten werden durch ein nochmals verstärktes Eingreifen des Staates in den Markt keineswegs niedriger gehalten. Das belegt allein schon ein Blick auf die aktuellen Durchschnittswerte, die zeigen, dass landeseigene Sozialwohnungen im Schnitt etwas teurer sind als solche in Privateigentum.

Der vorige Berliner Finanzsenator hat völlig zu Recht überdurchschnittlich steigende Mieten in den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften verlangt, um weitere operative Verluste und weiteren Schaden vom Land Berlin abzuwenden. Sein Nachfolger Nußbaum ist gut beraten, diese Linie seines Vorgängers fortzusetzen. Das Motto muss lauten:  unnötige Verluste vom Land Berlin abwenden – Mietermärkte  nicht durch fehlgeleitetes eigenes unternehmerisches Handeln verzerren!

Die mahnende Stimme der Vernunft muss hier, angesichts der nächsten drohenden Geldverteilungswelle, rechtzeitig erhoben werden! Staatlicher Wohnungsbau führt in jedem Fall angesichts der nicht kostendeckenden Gesamtrechnung des öffentlich geförderten Wohnungsmarktes entweder zu zusätzlichen Defiziten der öffentlichen Hand oder zu weiteren Mietsteigerungen. Der staatlich quersubventionierte Wohnimmobilienmarkt hat der Selbstbereicherung Tür und Tor geöffnet und würde dies erneut tun.

Dennoch überbieten sich die Parteien schon jetzt mit Hilfszusagen: „Die Mieter brauchen rasche Hilfe!“ „Wir müssen den Mietern die Ängste nehmen!“ Von neuaufgelegten Fonds ist die Rede. Man fasst sich als Finanzpolitiker an den Kopf. Immobilienfonds des Landes Berlin sollen wieder aufgelegt werden! Ja lernen sie denn gar nichts! Nach all den  Skandalen und Selbstbereicherungen, die die Berliner Politik in den letzten Jahrzehnten mit öffentlichen Liegenschaftsfonds gemacht hat! HOWOGE lässt grüßen!

Gut, dass wenigstens die Berliner CDU es in ihr aktuelles Wahlprogramm geschrieben hat:

„Darüber hinaus treten wir dafür ein, die exorbitant hohe Staatsquote der Berliner Wirtschaft von zurzeit 60 Prozent in merklichen, aber sozial verantwortbaren Schritten abzubauen. Die hohe Staatsquote ist eine wesentliche Ursache für den hohen Schuldenstand des Landes“ (Wahlprogramm „Das muss sich ändern“, Seite 30).

Diese Sätze, die der von dem hier bloggenden Kreuzberger Mieter vertretene CDU-Ortsverband Kreuzberg-West auf dem 34. Landesparteitag am 6. Mai 2011 durchgesetzt hat, sind goldrichtig! Sie sind ein eiserner Riegel gegen die Anwandlungen des alten Berliner Hätschelsozialismus, der jetzt wieder in panischen Zuckungen fast alle Berliner Parteien befallen hat.

Wer wie die CDU richtigerweise die Staatsquote Berlins senken will, der kann und darf in einem bis zur Halskrause verschuldeten Bundesland wie Berlin nicht für neue Hilfsfonds für die Mieter eintreten.  Richtig ist es hingegen, private Investoren zu holen, Quartiere aufzuwerten, ingesamt die verstärkte Migration zwischen Stadtteilen, zwischen Brandenburg und Berlin zuzulassen und zu begrüßen. Die Bezirke sollten in einen Wettbewerb um Zuzügler treten, sie sollten die Menschen ermuntern, durch wirtschaftliche Tätigkeit die Mieten in dem jeweils gewünschten Objekt bezahlbar zu machen.

Viele Berliner Bezirke – auch Kreuzberg – brauchen Zuwanderung von außerhalb durch tatkräftige, gut ausgebildete Eltern samt ihren Kindern!

Vemeintliche Billiglagen haben umgekehrt ungeahnte Reize!

Zurück zur Ausgangsfrage! Gibt es die EHEC-Katastrophe? Gibt es die Mietenanstiegskatastrophe? Meine Antwort: Das EHEC-Problem gibt es. Aber es wurde unverantwortlich aufgeputscht. Die Darstellung hat mehr Schaden als Nutzen erzeugt.  Steigende Mieten gibt es ebenfalls in Berlin. Aber die Dimensionen des Problems werden vollkommen verzerrt dargestellt, die durch mehrere Parteien vorgeschlagenen Lösungsansätze zeugen von einer gewissen Dummheitsvermutung, die manche Politiker gegenüber den Wählern zu hegen scheinen.

Das Schüren von unbegründeten Ängsten ist unverantwortlich, wenn die Parteien daraus Kapital für sich schlagen wollen.

Ihnen allen rufe ich zu: Habt keine Angst! Ich traue es euch zu, dass ihr ohne Eingreifen des Staates gute Lösungen finden werdet! Krempelt die Ärmel hoch! Wir schaffen das!

Bild: Ein Blick auf einer Wanderung in Marzahn-Hellersdorf, einem der Aufsteigerbezirke Berlins. Mietfrei und kostenlos erhascht vor 2 Wochen. Herrlich!

 Posted by at 23:20

Lasset uns lernen, Politiker_innen!

 Das Gute, Freude, Gute Grundschulen, Integration durch Kultur?, Kinder, Migration, Theater  Kommentare deaktiviert für Lasset uns lernen, Politiker_innen!
Jun 192011
 

Lasset uns lernen, Politiker_innen! « Politikselbermachen
Toller Erfolg gestern mit dem Regenbogenfisch! Wir haben eine öffentliche Veranstaltung abgehalten, bei der etwa ein Drittel der Teilnehmer Kinder waren, mindestens die Hälfte der Erwachsenen nichtdeutscher Herkunft waren und nur etwa 15% der Teilnehmer im engeren Sinne politiknah waren. Teilnehmerzahl: 40, mehr kriegen Bundesminister bei uns im Bezirk auch nicht zusammen. Großer Erfolg, die Kinder begeisterten die Erwachsenen! Die aus St. Petersburg zugewanderte Alla Karpova nahm Groß und Klein mit. Zwar gab es auch die hammerharten Frontberichte aus dem Alltag von Berliner Grundschulen und migrantischen Sozialkiezen. Und die zugewanderten Eltern, die deutlich die Mehrheit bildeten, führten den Wurzeldeutschen erneut vor Augen, wie enttäuschend die Lehrer-Schüler-Beziehung in Berlin gehandhabt wird. „Kein Respekt vor dem Lehrer, das ist unerträglich!“
Doch alles wurde überstrahlt von der Begeisterung, der Freude, der Lernbegierigkeit der Kinder mit der Theaterpädagogin Alla Karpova. Da kann die Politik aber mal was lernen! Ein tolles Programm! Würde das umgesetzt, hätten wir die Hälfte der Probleme mit Schulversagern schon weggeschmolzen, und zwar im Kita-Alter. Die Kinder sind unsere Zukunft!

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Im Prinzenbad beobachtet: Habichte auf Jagd

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Jun 172011
 

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Heute besuchte ich erneut das Prinzenbad und beobachtete dabei mehrfach Raubvögel, vermutlich Habichte. In dem Horst, der durch einen – nunmehr weniger umfänglichen – Bauzaun umhegt ist, konnte ich wie schon an den Vortagen keine Bewegung erkennen. Etwa von 08.30 Uhr bis 09.30 Uhr hörte ich jedoch in mehreren Abschnitten lang anhaltendes, sehr lautes Amselrufen in den Wipfeln entlang dem Zaun am Uferweg des Landwehrkanals. Die Bäume sind dort etwa 15-20 m hoch. Das Geschrei der Amseln und anderer Singvögel ertönte stets von oben.

Zwischendurch erscholl der hohe, charakteristische Ruf des Raubvogels, also des vermuteten Habichts. Mithilfe des zufällig mitgeführten Handys ist es mir gelungen, die Rufe der Amseln und des Habichts bzw. der Habichte aufzunehmen.

Gesehen habe ich heute am Vormittag aus nur 10 bis 20 m Entfernung im Kreuzberger Prinzenbad zwei Raubvögel: drei Mal einen großen, gedrungen wirkenden Raubvogel, offenbar das Habichtweibchen. Alle drei Male flog es von einem Ast ab, einmal versuchte es zwei Kaninchen, die am Boden hoppelten, zu schlagen, was aber misslang, da die Kaninchen rechtzeitig im Gebüsch verschwinden konnten.

Zwei Mal konnte ich für etwa 90 Sekunden  einen wesentlich kleineren Raubvogel beobachten; auch hier war ich durch die Angst- und Warnrufe der Singvögel direkt zum Ansitz des Habichts geführt worden. Der kleinere Habicht wirkte nur etwa halb so groß wie der zuerst gesehene größere Vogel. Von seinem Ansitz aus flog der kleine Habicht von Baum zu Baum.

Nach dem Verlassen des Bades beobachtete ich beim Entlangfahren am Landwehrkanal noch einen weiteren Flug des Raubvogels. Der große Habicht schwang sich von hoch oben auf einem Baum, der auf dem Gelände der Gaststätte Zum Brachvogel steht, und flog Richtung Urbanhafen, ehe er sich auf einem anderen Baum niederließ.

Zwei Mal gelang es mir, die Raubvögel auf einem Foto-Handy schlecht und recht aufzunehmen:

http://www.youtube.com/watch?v=653KdVTrzO8

http://www.youtube.com/watch?v=gD5EVNtMrZM

Ob der kleinere Habicht ein Jungvogel oder das Männchen war, konnte ich nicht entscheiden. Allerdings fehlte die charakteristische Bänderung des adulten Habichts, so dass ich insgesamt der Meinung zuneige, es handele sich um einen Jungvogel, zumal das Tier recht klein wirkte – nur etwa 25 cm Körpergröße in meiner Schätzung.

Als gewiss kann ich nur folgendes festhalten:

Ich beobachtete heute am frühen Vormittag zum ersten Mal in all den vergangenen Tagen im Kreuzberger Prinzenbad sowie in dessen unmittelbarer Nähe zwei oder mehr unterschiedliche Raubvögel, von denen einer mittelgroß wirkte, etwa 60 cm groß, der andere oder die anderen deutlich kleiner, nur etwa 25 cm. Die Vögel schienen dort ihr festes Revier zu haben. Sie waren sehr leicht zu beobachten oder ausfindig zu machen, da die Warnrufe (oder auch die Todesrufe) der Beutevögel den Beobachter zum jeweiligen Aufenthaltsort des Raubvogels führten.

Der Schutz des Horstes im Liegewiesenbereich ist verringert oder aufgegeben.

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Jun 162011
 

13062011725.jpg „Mit welcher neuen Einsicht / Botschaft gehen die Menschen nach Hause?

Diese Frage sollte sich jeder stellen, der eine öffentliche Veranstaltung plant. Nehmen wir die Veranstaltung am kommenden Samstag, 11 Uhr – der Regenbogenfisch. Unsere Antwort lautet:

Wir (Alla Karpova, ich und einige andere Eltern, vor allem russischer Herkunft) wollen in systematischer Absicht den Grundgedanken vermitteln, dass gerade im Vorschulalter musisches Arbeiten (Rollenspiele, Musik, Tanzen, Poesie) viel mehr gepflegt und gehegt werden kann als wir das an den verschiedenen Kitas in Berlin beobachten.

 

Die Prinzipien der Schauspielarbeit im Anschluss an Stansislawski und einige andere bahnbrechende Theaterpädagogen lassen sich behutsam auf die Arbeit mit Kindern im Vorschulalter übertragen. Genau dies unternimmt Alla Karpova auf beeindruckende Weise. Gerade im Bereich deutsche Sprache, räumliche Orientierung, visuelle Orientierung lassen sich durch praktisch gerichteten Übungen und Erfahrungen der Kindertheaterarbeit viele Erfolge erzielen.

 

Wir glauben, dass es in Berlin nicht an Geld oder Ressourcen fehlt, sondern an pädagogischer Leidenschaft, an Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder, an Vertrauen in die überragende Wichtigkeit der Persönlichkeit. „Die Kinder könnten viel mehr“, so eines unserer Prinzipien. Wir wenden uns mit dieser Veranstaltung gegen den immer wieder zu hörenden Grundansatz, dass die Vorschulbildung und überhaupt das ganze Berliner Bildungswesen grundsätzlich an „Unterfinanzierung“ litten.

 

Die Teilnehmer der Veranstaltung, vor allem die Erzieher sollen also in sich und an sich selbst jene schlummernden Fähigkeiten entdecken, die sie dann in den Kindern fördern.

 

Die Darstellungsform sollte in der Veranstaltung praktisch ausgerichtet sein – also weniger „dozierend“ und mehr „probierend“. Eine Mischung aus Workshop, Vortrag und Diskussion. Dazu können auch einige konkrete Übungen der Teilnehmer gehören.

 

Machen – nicht bloß drüber reden, lautet das Zauberwort.

Bild: Kleines Mädchen „Steiler Fels“ – eine Schöpfung von Irina Potapenko und Nichte Franka (6 Jahre)

 Posted by at 23:16

Ich bin mit dem Volksbarometer hochzufrieden!

 Leidmotive, Positive Kommunikation, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für Ich bin mit dem Volksbarometer hochzufrieden!
Jun 152011
 

Seit vielen vielen Jahren fahre ich mit den Bahnen. Kürzere Strecken bis 20 km fahre ich mit dem Rad. Wir fahren sehr gut ohne Auto. Das Jammern über die Deutsche Bahn nervt mich ehrlich gesagt nur noch. Es nervt ebenso sehr wie das Jammern über das Prinzenbad, über integrationsunwillige Deutsche, das Jammern über Rechtspopulisten und Linksextremisten.

Wir sind doch kein Volk von Jammerern?!

Fahrt doch mal mit anderen Bahnen, fahrt in Italien, Russland oder England. Die deutschen Eisenbahnen sind sehr sehr gut, auch die privaten Bahnen! Das Prinzenbad ist ein unentdecktes Juwel, ein innerstädtisches Fast-Paradies, das die Menschen entdecken, nutzen und genießen können – auch wenn die Sonne nicht vom Himmel brennt.

Viele politische Erkenntnisse verdanke ich Gesprächen mit Zufallsbekanntschaften in der Bahn.

Die Bahn ist meine Lernstudio, mein Volksbarometer.

Es lebe die Bahn!

EU-Umfrage – Nur die Polen sind mit der Bahn noch unzufriedener – Reise – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 21:44
Jun 142011
 

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Kürzlich erfuhren wir den Wuhletal-Wanderweg in Marzahn-Hellersdorf, bestiegen eine Kuppe, erkletterten einen Boulder-Felsen und bewunderten die kühnen Alpinisten am Wuhletal-Wächter, dem schroff aufragenden Kletterturm. Ein schönes Urlaubserlebnis, das uns keinen Pfennig kostete, da die BVG-Umweltkarte uns hinbrachte!

Marzahn-Hellersdorf ist vorbildlich! Es ist dabei, sich neu zu erfinden. Es lockt Wanderer, Kletterer und Radfahrer an, zeigt sich gastlich, aufstiegsorientiert und umweltbewusst.

Gastlich, aufstiegsorientiert, umweltbewusst! In Friedrichshain-Kreuzberg sollte so etwas doch auch möglich sein. Heute ließ ich mir von Marius Jast die SCUBEPARKS im Kreuzberger Prinzenbad erklären und zeigen. Leute: Wir haben die Chance, mit einem neuen Konzept für nachhaltiges Reisen auf unseren Bezirk aufmerksam zu machen.

SCUBES sind würfelförmige Zimmer, gefertigt aus langsam wachsender nordischer Fichte. Ich trete ein – der belebende Duft unbehandelten Holzes umgibt mich. Holz – ein nachhaltiger Rohstoff, aus dem beispielsweise auch Geigen hergestellt werden.

Radfahrer können von hier aus losradeln und entlang der Strecke Berlin-Usedom deutsch-polnische Erkundungen betreiben und werden auf der Reise zur Ostsee jede Nacht in einer dieser Schlafstätten verbringen können.

Die Scubes nehmen den Liegewiesen überhaupt keinen Platz weg, der FKK-Bereich ist völlig unberührt, das Argument des Bezirksamtes und der BVV, der Betrieb der kleinen mobilen Hütten verstoße gegen Genehmigungspflichten, ist an den Haaren herbeigezogen.

Ich bin hellauf begeistert. Die SCUBES verkörpern genau jene sparsam-schonende Haltung gegenüber Mensch und Umwelt, die wir hier brauchen. Elektrofahrräder statt Dieseltaxis, Dachbegrünung statt Massen-Bierschwemme, Solarstrom für Laptops und Handys, eine Freilichtgalerie –  und und und. Das Konzept der SCUBE Parks ist stimmig und passt in unsere Zeit.

Darüber hinaus liefern die SCUBES Impulse für wirtschaftliches Handeln. Sie öffnen den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, der sich allzu oft in einer störrischen Dagegen-Haltung einmauert und vernagelt, nach außen. Ein bisschen Wandel, ab und zu ein Lichtstrahl Neues muss doch auch hier möglich sein!

Ich will den Wandel. Ich will die SCUBES.
Warum nicht mal für etwas kämpfen?

Unser Park « SCUBE Parks

Kuckt hier ein Video über das Prinzenbad am heutigen 14. Juni, einem ganz normalen Sommertag.

 Posted by at 16:30

„Dagegen kämpfen wir mit aller Kraft!“

 Friedrichshain-Kreuzberg, Sündenböcke  Kommentare deaktiviert für „Dagegen kämpfen wir mit aller Kraft!“
Jun 142011
 

Unsere Bezirkspolitik hat sich wieder und wieder in die negativen Schlagzeilen geschossen. Touristen werden unter dem Motto „Hilfe – die Touris kommen!“ zu unerwünschten Personen erklärt. Wenn Radfahrer falsch fahren, wenn Bierflaschen zertrümmert werden oder Besoffene herumtorkeln, werden die Verursacher flugs zu „Fremden“ erklärt. Merke: „Alles Böse kommt von außen“.

Die alten, eingefahrenen, die verstockt-konservativen Mehrheiten in unserem Bezirk sträuben sich gegen den Wandel. Es fehlt an konstruktiver, vorausgestaltender Kommunalpolitik in unserem Bezirk. Deshalb wird ein Verbot nach dem anderen erlassen. „Wir haben es geschafft, neue Hotels zu untersagen! Wir haben es geschafft, Grillen zu verbieten! Wir haben es untersagt, Bäder in privaten Wohnungen, sofern sie in Milieuschutzgebieten liegen, zu modernisieren! Wir wollen es einer Genehmigungspflicht unterwerfen, Wohnungen an Nichtberliner zu vermieten! Kein Büro-Tower am Spreeufer!“

Verbote, Verordnungen, Überwachungen! TYPISCH DEUTSCH, diese Bürgerlichen!

Unerwünschte Erscheinungen wie etwa steigende Mieten werden von den Strukturkonservativen sofort dem rot-roten Senat oder der bürgerlichen Bundesregierung in die Schuhe geschoben. Wie es gerade passt. Nur keine Verantwortung übernehmen!

Dagegen kämpfen wir mit aller Kraft!“ scheint das Leitwort der herrschenden Mehrheiten in der Bezirkspolitik zu sein. Die Ziele der Gegnerschaft wechseln. Mal ist es eine Straße, mal sind es Hotels, mal sind es Zugereiste, mal sind es eben Hütten aus nordischer Fichte mit Solarpaneelen auf dem Dach.

Wechselnde Ziele bei gleicher Grundhaltung! Der Gegner, das ist das Neue.

 Posted by at 16:23
Jun 142011
 

Spät abends las ich gestern noch den Artikel habicht in Grimms Wörterbuch. Sehr anregend. Der Habicht hat den Menschen immer schon inspiriert. Adler, Habicht und Fischadler durfte das alte Israel nicht essen, sie galten als unrein – in der Übersetzung Luthers sagt Moses:

 und dis solt ir schewen unter den vogeln, das irs nicht esset, den adeler, den habicht, den fischar. 3 Mos. 11, 13

Alte Regeln! Spannend für die Geschlechterdebatte der heutigen Zeit dürfte folgender Umstand sein, den die Gebrüder Grimm berichten:

Der umstand, dasz das habichtsmännchen kleiner ist als das habichtsweibchen, läszt für das erstere eine diminutivform zur anwendung kommen: si haltend in irer grösse gegen andern thieren das widerspil, also, das männle ist das kleiner und wird genennt das häbchle, das weible aber ist vil grösser und sterker dann das männle, das wirt genennt der habich

Der weibliche Habicht wurde also der Habicht genannt, der männliche Habicht wurde das Häbchle (oder Häbchen) bezeichnet! Gender Crossing avant la lettre!

 Posted by at 15:17