Aug 262011
 

Eine erstaunliche Karriere bei Politikern mit mehr oder minder ausgeprägtem Migrationshintergrund legt derzeit Karl Valentin hin, den viele für einen Bayern halten, obwohl seine Mutter aus Sachsen stammt. Oha, ein MIGRANT der zweiten Generation!

Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ (Zitat 1), zitierte ihn CDU-Kandidat Ertan Taskiran kürzlich beim Fastenbrechen mit Bundesinnenminister Friedrich in Friedrichshain-Kreuzberg, einem Stadteil, in dem zu wohnen ich den ausgeprägten Stolz habe. Erstaunlich: Genau dieses Zitat habe ich öfters aus dem Munde meines Vaters gehört, eines gebürtigen Schlesiers, den es dann nach Bayern verschlug. Auch ein MIGRANT!

Die Zukunft war früher auch besser“ (Zitat 2). So Bundesverteidigungsminister de Maizière im Tagesspiegel heute. Dem Namen nach zu urteilen ist der Minister auch ein Migranten-Sohn.

Mein Valentin-Zitat des Tages ist übrigens das folgende: „Der erste Mensch, den ich nach meiner Geburt erblickte, war die Hebamme.  Ich staunte sehr, denn ich hatte diese Frau nie zuvor gesehen“ (Zitat 3).

Logischer Schluss aus Zitat 1, 2 und 3: Es kommt im Leben von Geburt an immer wieder zu Unvorhersehbarem. Doch manchmal hört oder liest man auch etwas, was man schon einmal gehört oder gelesen hat. Solche Zitate, ja Wiederholungen überhaupt, stiften Vertrautheit. Sie ordnen das unübersichtliche Ding, dieses Leben.

Mag es Zufall sein, dass ausgerechnet das lallende Kinderwort für Mutter in den meisten Sprachen eine Wiederholung aus zwei Silben ist? Ma-ma.

 Thomas de Mazière: „Es gibt keinen Sonderweg mehr“ – Politik – Tagesspiegel
Jede Generation trägt in ihrer Zeit Verantwortung. Karl Valentin hat einmal gesagt: „Die Zukunft war früher auch besser.“

 Posted by at 11:01

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