Sep 202011
 

Das bisschen Umweltschutz, das die regierenden Grünen hier im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg versucht haben, schaffen die anderen Parteien, insbesondere die CDU, doch locker mit links. Insofern braucht man Grün-Rot unter der Bürgermeisterin Renate Künast keine Träne nachzuweinen.

Die SPD hat, wie ich soeben vernehme, plötzlich ein Mandat weniger. Mein ganz persönliches Wahlziel rückt damit näher: Die naturnahen Langgraswiesen längs der A 100, welche der CDU-Ortsverband Kreuzberg-West gefordert hat und welche auch im Landeswahlprogramm der Berliner CDU aufgenommen sind.

Wahl in Berlin : SPD verliert Direktmandat – Berlin – Tagesspiegel

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„Wir sollten uns mehr abstrampeln!“

 Anbiederung, Europäische Union, Tugend, Türkisches  Kommentare deaktiviert für „Wir sollten uns mehr abstrampeln!“
Sep 202011
 

Aufmerksam verfolge ich die Presse-Berichterstattung über den Besuch des türkischen Präsidenten Abdullah Gül. Seine Heimatstadt Kaisery, das antike Caesarea/Καισάρεια in Kappadokien, kenne ich gut, dort habe ich einige schöne Urlaubstage verbracht. Die Bewohner der Region gelten als die „fleißigen Schwaben/Preußen/Deutschen“ der Türkei.

Mehr Fleiß, mehr Anstrengung verlangt Gül von den Menschen. Das halte ich für richtig. Auch der Vergleich mit dem fleißig sich abstrampelnden Radfahrer gefällt mir:

Türkischer Staatschef: Gül trumpft in Deutschland mit neuer Stärke auf – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Die EU hingegen sei derzeit schwach und verhalte sich wie ein Fahrradfahrer, der nicht mehr in die Pedale trete.

„Wer hier lebt, soll akzentfrei Deutsch lernen!“ Diese Forderung des Präsidenten geht mir allerdings zu weit. Sie schlösse ja all die vielen Menschen aus, die eben nicht ganz akzentfrei sprechen – wie mich selbst etwa. „Sie kommen aber nicht aus Berlin, oder?“, werde ich wegen meines Akzents immer wieder gefragt.

Das Problem ist, dass viele Türken und andere Zuwanderer nur sehr gebrochen oder überhaupt kein  Deutsch reden, weil sie keine Notwendigkeit sehen, hier anzukommen. Sie leben in ihren türkischen Verbänden, wollen nicht allzu viel mit der nichttürkischen deutschen Umwelt zu tun haben. Viele glauben weiterhin, dass sie „irgendwann“ zurückkehren.

Insgesamt meine ich, wir sollten uns alle bemühen, auch Hochdeutsch zu lernen, nicht nur den Berliner Dialekt oder das brandneue „Kiezdeutsch“ („Isch mach dich messer“). Akzentfrei?  – Brauchen wir nicht, im Gegenteil, ich mag Akzente, das Treffen der vier türkischstämmigen Kandidaten von CDU, Linke, Grünen und SPD vor der Abgeordnetenhauswahl im Kreuzberger Café Südblock hat mir große Freude bereitet! Spräche ich nur halb so gut Türkisch, wäre ich schon froh!

Viele Deutschtürken haben ein Problem. Sie meinen, sich entweder für Deutschland oder die Türkei entscheiden zu müssen.  Folge: Sie haben sich weder für Deutschland noch für die Türkei entschieden. Wenn sie sich für oder gegen Integration in Deutschland entschieden hätten, hätten sie auch schon längst Deutsch UND Türkisch, oder Türkisch UND Deutsch  gelernt, nicht akzentfrei, aber doch so weit, dass sie einen Berufsabschluss erreichen würden. Ihnen standen und stehen hier alle Türen offen.

Die Türkei hat lange Jahrzehnte diese Illusion auf eine Rückkehr genährt und war froh, dass Millionen ihrer Staatsbürger in Deutschland ein Auskommen fanden und dringend benötigte Devisen nachhause überwiesen. Über die staatliche Ditib konnte die Türkei weiterhin Einfluss auf die deutsche Innenpolitik nehmen und ihre Schäflein einigermaßen im Zaum halten.

Mein Kreuzberger Mitbürger Özcan Mutlu MdA wird sicherlich von der Bundesregierung stärkere Einhaltung muslimischer Werte und die Abhaltung von Id- oder Iftar-Festen im Kanzleramt einfordern, worauf dann sicher die verschiedenen christlichen Konfessionen eine Ostermette im Kanzleramt verlangen werden (pro Konfession eine).

Ansonsten „hat die Türkei derzeit einen Lauf“, wie man sagt. Die militärische Drecksarbeit in Libyen haben westliche Mächte erledigt. Denn „ein Moslem schießt nicht auf Muslime.“  Danach fliegen die Türken ein, lassen sich als neue Führungsmacht feiern und sammeln den Applaus und den Jubel der Massen ein. Die Briten, Franzosen und Amerikaner stehen erneut als Kriegsherren da, als der Westen, der auch unschuldige Menschen getötet hat.

Die Türkei agiert derzeit mit kraftvollem Selbstbewusstsein, verhätschelt – sehr im  Gegensatz zur EU – ihre Bürger nicht, sondern setzt auf Fleiß, auf Demokratie, auf Zusammenhalt und Bürgersinn, und zeigt sich nach außen hin als das, was Staaten sind: Machtgefüge, die selbstverständlich im internationalen Verkehr vor allem eigene Interessen verfolgen.

Genau dasselbe sollte die EU ebenfalls tun. Ich halte es für einen großen Fehler, wenn die EU ihre Außenbeziehungen – etwa gegenüber dem arabischen Raum oder der Türkei –  stets vor allem und ausschließlich unter dem Vorzeichen der humanitären Verpflichtungen sieht. Das ist Unsinn. Die Türkei hat nicht Arbeiter geschickt, um Deutschland beim Wiederaufbau oder beim Wirtschaftswunder zu helfen. Es ging um einen Vertrag zum beiderseitigen Nutzen. „Wir schicken euch Arbeiter, die Arbeiter verdienen Geld und schicken einen Teil nachhause.“

Umgekehrt hat heute die Bundesrepublik keinerlei Verpflichtung, türkische Staatsbürger mit viel Geld und guten Worten zu beknieen und zu umwerben, sich doch endlich zu integrieren und bitteschön Deutsch zu lernen. Sie könnten es längst, wenn sie es denn wollten.

Die Türkei kann in der Tat einer sich selbst lähmenden EU als Vorbild dienen. Kraftvoll, fordernd, nicht unterwürfig, sondern zukunftsgewiss, selbstbewusst!

Es lebe die starke, die kraftvolle, die neue Türkei!

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Sep 202011
 

Satt Schulfrust fangen wir das Singen an! An der Grundschule sammle ich eine Gruppe von Schülern zur Interessengemeinschaft „Singen“. Denn das Singen hat eine lernend-lehrende, gemeinschaftsbildende Kraft ohnegleichen.

Kosten des Singens: 0. Materialaufwand des Singens: 0.

Jeder, der eine Stimme hat, soll und kann singen.

Das erste Lied ist: Das Wandern ist des Müllers Lust. Ein sehr bekanntes Lied in Deutschland, etwa 180 Jahre lang wurde es von jung und alt in allen Schichten Deutschlands gesungen. Erst seit etwa 20 Jahren lernen es die Kinder nicht mehr. Denn Müller gibt es nicht mehr, gewandert wird auch nicht mehr so viel, gesungen wird in Familie und Schule auch nicht mehr. Der vorangestellte Genitiv „des Müllers“ existiert noch und wird wohl nur noch einige Jahre existieren. Also wozu noch?

„Was ist denn ein Müller?“, frage ich, um neben der Melodie auch das Textverständnis zu sichern.

„Ich weiß es: Der Müller bringt den Müll weg!“, antwortet ein 11-jähriges Mädchen. Wirklich?, frage ich zurück. Gemeinsam erarbeiten wir im Gespräch eine mögliche Antwort auf die Frage, was ein Müller ist.

Sollen die Kinder heute noch deutsche Wander- und Volkslieder lernen? Sollen sie noch singen lernen? Sollen sie noch wandern? Sollen sie noch wissen, was ein Müller ist? Ist Wort und Beruf nicht ausgestorben?

Ich meine: Die Kinder sollten noch singen, noch wandern, noch erfahren, was ein Müller ist.

Denn der Beruf Müller ist nicht ausgestorben. Es gibt ja zum Beispiel den Windmüller. Alternative, regenerative Energien sind im Kommen. Kinder sollten noch wissen, was ein Müller ist. Sie sollten noch wandern. Zwar ist es ein deutsches Volkslied, aber dagegen ist zunächst einmal nichts einzuwenden. An der türkischen Musikschule in Kreuzberg wird türkische Volksmusik gelehrt, warum sollte man an Berliner Schulen mit 98% Wandernden („Migranten“) nicht deutsche Migrationslieder singen?

Sie sollen noch den Genitiv lernen.  Sie sollen und können noch singen.

Wanderlieder bewahren einen riesigen Schatz an Erfahrungen der Migration, der kulturellen Differenz auf! Migration heißt ja Wanderung.

Deutsche Volkslieder sind ein wichtiges Mittel der Integration in die deutsche Gesellschaft, die ihr kulturelles Gedächtnis und ihre Sprache schon fast verloren hat.

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Vertreibung aus dem Wirtschaftsparadies?

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Sep 202011
 

Die Türkei boomt. Allerdings hat das auch Schattenseiten. Da es kein üppig ausgebautes Sozialsystem wie in Deutschland gibt, steigen die Zahlen der Obdachlosen in den Sanierungsgebieten. Viele Zuwanderer und Migranten aus dem Osten des Landes werden verdrängt.

Allerdings ist eines richtig:  Die wirklich gut ausgebildeten Auslandstürken – Ärzte, Ingenieure, Techniker, Akademiker – finden sofort eine Anstellung. Deshalb kehren sie gern ins Mutterland zurück. Wir haben in der Tat eine Netto-Abwanderung der gut ausgebildeten türkischen Staatsbürger aus Deutschland zurück in die Türkei.

Den schlecht oder gar nicht ausgebildeten türkischen Staatsbürgern in Deutschland, die weder akzentfrei Türkisch noch annehmbares Deutsch sprechen,  kann man hingegen nur empfehlen, nicht in die Türkei zurückzukehren, denn dort wartet kein Wohngeld, keine Alters- und Krankenversicherung und kein Sozialsystem auf sie.

Selbst der Mindestlohn reicht nicht aus, um davon zu leben.

Tücken des Türkei-Booms: Vertreibung aus dem Wirtschaftsparadies – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

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„Ich verstehe, dass Eltern Angst vor Brennpunktschulen haben“

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Sep 202011
 

Heute erscheinen die Fotos und Namen der neuen Mandatsträger in BVV und Abgeordnetenhaus. Wie auch sonst üblich, bestimmen Juristen, Beamte, Parlamentsmitarbeiter und deren Arbeitgeber, also professionelle Politiker das Bild. Die Parlamente sind ja Goldfischaquarien mit einem sehr eigenen Milieu, das selbstverständlich bestrebt ist, einigermaßen artentreu oder sortenrein zu bleiben.

Um so leichter fällt es natürlich Parteineugründungen, dieses Aquarium kräftig aufzumischen! Bravi pirati!

Die Piraten haben eine Art Wahlkampf geführt, die eine höchst erfolgreich paradoxe Intervention am kranken Leib der Berliner Landespolitik darstellt.

Die Piraten zeigen, dass es sehr leicht ist, die Schwachstellen der Berliner Bezirks- und Landespolitik  aufzuzeigen und auszuhebeln – sofern man sich nicht innerhalb der Altparteien über Jahrzehnte hinweg als sortenreiner Goldfisch hochdienen will.

Was mich sehr freut, ist, dass auch einige Frauen und Männer der Praxis es geschafft haben, also Menschen, deren berufliches Leben nicht seit vielen Jahren im Wesentlichen aus Politik besteht. Zum Beispiel Cornelia Flader, die heute ein großartiges Interview in der Morgenpost (S. 14) abliefert und die ab sofort in der BVV Treptow-Köpenick sitzt. Die Schulleiterinnen der Brennpunktschulen verdienen unsere größte Hochachtung. Vor allem sollte man ihnen zuhören und ihrem Rat vertrauen. Das Gleiche gilt für die Lehrer und die ehemaligen Schüler der Brennpunktschulen. Sie sind für die Politik eine Goldmine!

Da ich selbst als Vater viele Monate lang reichlich Erfahrung mit Brennpunktschulen und mit verängstigten Miteltern gesammelt habe, unterstütze ich Fladers Vorschläge nachdrücklich.

Mich würde mal interessieren, ob jetzt in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg wenigstens eine Mutter oder ein Vater sitzt, die ihre Kinder an staatliche Brennpunktschulen in Kreuzberg schicken oder geschickt haben  – oder ein Lehrer, eine Lehrerin aus einer Kreuzberger Brennpunktschule.

Wenn das wieder nicht der Fall ist, dann kann ich nur sagen: Ihr in der BVV seid auch nur ein Aquarium unter vielen anderen. Ihr seid keineswegs repräsentativ für die Bürgerschaft.

Interview – „Ich verstehe, dass Eltern Angst vor uns haben“ – Berlin – Berliner Morgenpost – Berlin

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Sep 192011
 

Die Kinder sind begeistert vom gestrigen Wahlergebnis! Sogar Wladimir Kaminer ist glücklich, dass mehr Menschen mit gefärbten Haaren gewählt wurden (Berliner Zeitung heute S. 17).

Echte Piraten im Parlament! Action! Spannend! Das sagt ja schon der Name. Wann kommen Indianer? (Dass die echten Piraten in Somalia und anderen failing states eine riesige Bedrohung darstellen, nicht vor Mord und Menschenhandel zurückschrecken, braucht niemand zu wissen.) Es ist, als säße nun Pippi Langstrumpf in der BVV und schösse mit Lakritz auf den langweiligen Bürgermeister im grauen Anzug!

Aber auch Umweltschutz kommt immer gut an bei den Kindern! Und die Grünen findet der Kreuzberger, hier bloggende Vater sogar rasend nett! Alles in Butter! Nettigkeiten, Geschenke, Umweltschutz!

Jetzt zur CDU! „Was will eigentlich die CDU“?, fragt mich ein neunjähriges Kind. Ich antworte: „Die CDU will, dass die Menschen frei sind und selbst für ihr Glück arbeiten. Weißt du, … die Politik, der Staat kann die Menschen nicht glücklich machen.“

„Arbeiten“! Lange Gesichter! So etwas Langweiliges auch!

Ich erkläre (obwohl der salbaderische Sermon schon zu lange ist): „Der Staat soll euch nicht Lakritze oder kostenloses W-LAN oder Gratis-BVG schenken, sondern ihr sollt euch alle abstrampeln, damit ihr einmal selber für euch und eure Familien euer Essen verdienen könnt. Ihr sollt Kochen, Radfahren, Schreiben, Basteln, Singen, Tanzen, Rechnen lernen. Die CDU will, dass alle sich selber abstrampeln wie gute Fahrradfahrer und sich dabei an die Verkehrsregeln halten.“

Sehr langweilig, sehr down-to-earth! Mit diesem kargen trocken Brot fängt man keine Mäuse!

Um wieviel schöner ist es doch, den Menschen eine saubere Umwelt, eine grüne Wirtschaft, eine gemütliche Stadt für alle, ein kostenloses Schulessen, lebenslang dauerhaftes Wohnrecht überall, bezahlbare Mieten überall, ein unreguliertes Internet, kostenloses W-LAN zu versprechen! Lakritze, Lakritze, ick hör dir trapsen.

Der Erfolg der Piraten ist eine Riesenklatsche für die Altparteien SPD, CDU, Linke, FDP und Grüne. Wohl bekomm’s. Das habt ihr euch selber zuzuschreiben, oh Altparteien. Mit eurem Überbietungswettbewerb fordertet ihr die Piraten ja geradezu heraus, euch noch einmal zu toppen.

Beweis: Keine Partei hat es im Wahlkampf auch nur gewagt, größere Klassen vorzuschlagen. Dabei liegt es doch auf der Hand: Es gibt derzeit auf dem Berliner Markt keine Lehrer, und im Haushalt gibt es sowieso kein Geld, um Lehrer anzulocken. Ergo …?

Um etwa eine von allen ersehnte Unterrichtsgarantie zu bieten, hätte es genügt – wie in diesem Blog vorgeschlagen – die Klassenfrequenzen berlinweit um 2-3 Schüler zu erhöhen und von den Schülern mehr Disziplin und Fleiß einzufordern. Aber das habt ihr euch nicht getraut.

Das ist nur EIN Beispiel von Dutzenden anderen, die man zum Beweis der Mutlosigkeit der Berliner Altparteien anführen könnte! Jetzt habt ihr Altparteien die Quittung für einen  zaghaften Kuschelwahlkampf bekommen.

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Rassismus konsequent ignorieren, oder: Wie verhindert Kreuzberg bessere Schüler?

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Sep 192011
 
Viviane Cismak vom Kreuzberger Hermann-Hesse-Gymnasium redet Klartext. Berliner Zeitung heute, S. 32. Schulfrust allenthalben! Klar, dass diese Rezension punktgenau einen Tag NACH den Wahlen erscheint!

„Es lohnt nicht ein guter Schüler zu sein.“

Viviane Cismak: Schulfrust. 10 Dinge, die ich an der Schule hasse. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,95 Euro.

Ärgerlich an der Rezension von Torsten Harmsen ist nur, dass weiterhin von „90% Kreuzberger Migranten“ die Rede ist, die angeblich den deutschen „Nichtmigranten“ mit rassistischen Sprüchen das Leben erschweren. Es sind alles typische Kreuzberger, typisch muslimische Menschen in Deutschland.  Cismak ist Zugewanderte!

Die „90% Migranten“ sind typische Kreuzberger, Angehörige der türkischen und der arabischen Volksgruppe, mit ausgeprägtem Sonderbewusstsein als Muslime, grenzenlos hochgepäppelt, erbarmungslos verhätschelt von einem üppig das Füllhorn aufhaltenden Deutschland.

Viviane Cismak hingegen ist zugewanderte Migrantin der ersten Generation aus Darmstadt.  Hier in Kreuzberg trifft sie auf die immer stärker homogene Schülerschaft aus muslimischen Kindern, die aus der alteingesessenen türkischen und arabischen Bevölkerungsgruppe kommen.

Die systematisch betriebene nachholende Islamisierung der Kreuzberger Schüler und der Kreuzberger Schulen ist – neben der nachholenden Türkisierung der Kreuzberger Türken – eines der faszinierendsten Phänomene der letzten 10-15 Jahre! Noch vor 20 Jahren sah es anders aus. Heute dagegen ist sie eine Tatsache. Wer selbst als Schüler in Kreuzberg zur Schule geht, als Lehrer dort arbeitet oder seine eigenen Kinder in diesen Jahren an Kreuzberger Schulen schickt, sollte dazu etwas sagen.

Soll man nun über die Anfeindungen gegen zugewanderte nichtmuslimische Schüler an Berliner Schulen reden? Nun, die Parteien tun es fast nicht. Hier in Kreuzberg quatschen sie sich den Mund fusslig über „Afro-Deutsche“ wie May Ayim, „Afro-Amerikaner“ wie Barack Obama. Für den wachsenden Rassismus auf Kreuzberger Schulhöfen sind sie taub. Im Wahlkampf war dazu fast nichts zu hören.

„Afro-Deutsche“? May Ayim ist bei weißen Deutschen aufgewachsen. Ihr ghanaischer Vater hat sich nicht um sie gekümmert.   Sie ist eine typische Deutsche.

„Afro-Amerikaner?“ Barack Obama ist bei seiner weißen US-amerikanischen Mutter aufgewachsen. Sein aus Kenia stammender Vater hat sich fast nicht um ihn gekümmert. Obama ist ein typischer US-Amerikaner, kein „Afro-Amerikaner“ und schon gar kein „schwarzer Präsident“.

Ich werde mir dieses Buch beschaffen:

Viviane Cismak: Schulfrust. 10 Dinge, die ich an der Schule hasse. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,95 Euro

: Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv

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Leidmotiv: Równe prawa dla wszystkich!

 Integration, Leidmotive, Migration, Sozialadel  Kommentare deaktiviert für Leidmotiv: Równe prawa dla wszystkich!
Sep 172011
 

MÜSIAD ist ein Industriellen- und Unternehmerverband, der ein Ableger des gleichnamigen Verbandes der Türkei ist. Dieser Verband ist politisch mit der AKP von Ministerpräsident Erdogan verbunden. Die religiöse “Tugendhaftigkeit” der Unternehmer soll das Leidmotiv sein.

Eine sehr schöne Wort-Neuprägung für die Befindlichkeit der vielen nichtdeutschen Volksgruppen in Deutschland schuf  ein Neuköllner SPD-Kandidat türkischer Abkunft: das Leidmotiv.

In der Tat: Das Leiden an Deutschland, das Klagen über Deutschland, das Fordern von Deutschland: das Leid-Motiv ist in der Tat das Leit-Motiv, unter dem sich die Dutzenden und Aberdutzenden von Gruppierungen und Grüppchen zusammenfassen lassen, welche für Gleichberechtigung aller Völker, aller Völkerschaften in Deutschland kämpfen.

Równe prawa dla wszystkich!

Gleiche Rechte für alle, fordert in genau diesem Geiste sehr schön die Linke bei mir um die Ecke in der Großbeerenstraße! Ein Blick auf das Wahlplakat der Linken, ein Blick in die staatlichen Grundschulen Berlins beweist es: wir bewegen uns auf eine Patchwork-Society hin, in der viele verschiedene ethnische Gruppen schiedlich-friedlich und in absoluter Gleichberechtigung nebeneinander herleben werden, wie etwa in Indien, Bosnien-Herzegowina, Belgien oder Afghanistan auch.

Niemand darf folglich gezwungen werden, Deutsch zu lernen oder gar einen ordentlichen Beruf wie etwa Maurer, Arzt, Steuerberater oder Gärtner anzustreben! Denn dies wäre ein Verstoß gegen die Gleichberechtigung. Die Deutschen hier in Neukölln oder Kreuzberg sollen sich endlich anpassen oder gleich abhauen. Das ist die Botschaft, die wir hier vernehmen.

Was für eine Zumutung ist es doch, in Deutschland leben zu müssen. Wenn es die Sozialhilfe und die blühende Schattenwirtschaft nicht gäbe – man wäre schon längst weg aus diesem bösen Land.

„Erkennt, dass ihr hier in Deutschland benachteiligt seid – fordert vom Staat die Mittel, damit er euch endlich aus dem Tal des Leidens herausführen möge. Fordert deutsche Sprachkurse für jahrzehntelang  an Deutschland leidende Türken, fordert türkische Sprachkurse für an Deutschland leidende Kurden, türkischen Sprachunterricht für an Deutschland leidende leidende türkische Kinder, arabische Musik und islamischen Religionsunterricht für an Deutschland leidende Spätaussiedler und jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion …“  Den phantastischen Forderungen der an Deutschland Leidenden sind keinerlei Grenzen gesetzt.

Wie sang doch Marie in Georg Büchners Woyzeck so schön?

Leiden sei mein Gottesdienst
Leiden sei all mein Gewinst

Niemand unter unseren Dauermigrantinnen und Migranten ist froh in Deutschland leben zu müssen. Alle leiden fürchterlich daran, dass sie – zu großen Teilen auf Staatskosten – hier in Deutschland leben müssen. Was für ein bitteres, hartes Los, in Deutschland leben zu müssen – obendrein mit demütigender Unterstützung des ungeliebten Staates!

Dass ein türkischer Mindestlohn nicht ausreicht, um in der Türkei davon zu leben – geschenkt! Dass man mit Hartz IV und Schwarzarbeit und richtig ausgefüllten Anträgen mehr als genug Geld verdient, um auch noch arme Verwandte im Herkunftsland zu unterstützen – niemand weiß es.

Das Jammern über Deutschland, das Leiden an Deutschland nimmt kein Ende! Doch kann Jammern und Klage über Deutschland nur der erste Schritt sein.

Nachholende Türkisierung, hereinholende Islamisierung, das ist der Schritt, mit dem die Jammerer und Kläger das Leben der Dauerbenachteiligten im bitteren deutschen Exil ein bisschen erträglicher gestalten wollen.

Aus dem lautstark bekundeten Leiden an Deutschland erwächst der blühende Gewinst der migrantischen Privilegien, die einen im besten Fall in den Rang des erblichen Sozialadels erheben.

In Abwandlung von Büchners Lenz dürfen wir sagen:

Laß in mir die heilgen Schmerzen,
Tiefe Bronnen ganz aufbrechen;
Leiden sei all mein Gewinst,
Leiden sei mein Gottesdienst.

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Sep 162011
 

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Grün ist die Farbe der Hoffnung, des Islam, der Wiesen und auch einer innovativen Partei für Gerechtigkeit. Dass die Grünen in Kreuzberg zu wenig für die Türken täten, wird ihnen niemand ernsthaft vorwerfen können. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch mein Mit-Kreuzberger Öczan Mutlu wieder ins Abgeordnetenhaus schaffen. Beachtlich ist, dass er nicht nur entgegen den Vorbehalten der SPD eine türkische Privatuniversität nach Berlin holen will, sondern auch mit deutlichen Worten von der Bundesregierung einen nicht privaten, sondern hochoffiziellen Iftar-Empfang anmahnt.

Dies bringt uns zwanglos zur nächsten Frage: Sind private Schulen schlecht? Die private türkische Musikschule, die in die ehemalige Peter-Rosegger-Schule eingezogen ist, ist doch ein wichtiger Teil des bezirklichen Lebens! Statt des allzu volkstümlichen Autors Peter Rosegger werden dort nun volkstümliche türkische Volkstänze und Volksmusik gepflegt. Merke: Privat ist nicht automatisch Katastrophe, wie die Linken sagen, volkstümlich ist nicht automatisch böse, wie unsere antideutsche Guerilla hier sagt.

Zur Erinnerung: Iftar ist die türkische Übersetzung für die originale arabische Bezeichnung id al-fitr.

Ich meine, wenn schon denn schon: Um dem Vorwurf des Nationalismus zu entgehen, müsste Mutlu eigentlich den Id-al-fitr-Empfang von der Bundesregierung fordern. Denn die wichtigste Sprache des Islam ist nun mal nicht Türkisch, sondern Arabisch. Wann werden es die Deutschen endlich lernen, dass der Islam keine rein türkische Staatsaffäre ist?

Berichtspflichten gebieten es, auch das Thema Currywurststreit weiterzuführen. Ich stelle mit Befriedigung fest: Die sunnitischen Glaubensbrüder haben sich wieder versöhnt, Mutlu ist nun einer der ersten, eine stärkere Beachtung islamischer Werte von der Bundesregierung einzufordern.

So berichtet es SPD-Kandidat Özkaraca:

Abendveranstaltung bei MÜSIAD | Erol Özkaraca
Überraschend war die Rede des grünen Abgeordneten und Kandidaten Özcan Mutlu. Er begrüsste “seine”, wie er sagte, sunnitischen Glaubensbrüder und forderte größere Beachtung der islamischen Werte. Wie kann es sein, fragte er, dass angesichts der hohen Anzahl von Muslimen in Deutschland, die Bundesregierung im Ramadan nicht zu einem Iftar-Essen (Fastenbrechen) einlädt. Selbst die doch so gescholtenen Amerikaner laden zum Fastenbrechen ins Weiße Haus ein. Er setzt sich dafür ein, dass auf den jeweiligen Verwaltungsebenen derartige Anlässe nicht nur Beachtung finden, sondern auch praktiziert werden.

Ich denke, dass sich Özcan Mutlu “seinen” sunnitischen Glaubensbrüdern und deren Selbstständigen deswegen nähert, weil er was gut zu machen hat. Denn im Ramadan eine Currywurst zu essen, ist für sich alleine für religiöse Menschen kaum zu ertragen. Aber ein Unternehmerverband kann es erst recht nicht verstehen, wenn man dann den Kaufpreis der muslimischen Verkäufer nicht bezahlen will und diese dann womöglich auch noch beschimpft. Lieber Özcan, jetzt weiß ich endlich, warum du ein Grüner bist (für alle die es nicht wissen, Grün ist die Farbe des Islam).

 Posted by at 23:57
Sep 162011
 

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Eine der Besonderheiten des laufenden Berliner Wahlkampfes ist das starke, selbstbewusste Auftreten von BIG – dem Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit.  Das zeigt sich schon an der Tatsache, dass die Partei hier bei uns in Kreuzberg mit türkischen Wahlplakaten an uns Prinzenbadbesucher herantritt. Die Botschaft ist ziemlich klar: Türken! Wählt einen von euch! Erol Özkaraca, ein Neuköllner SPD-Kandidat berichtet in seinem höchst lesenswerten Blog recht anschaulich von einer Veranstaltung des muslimischen Unternehmerverbandes Müsiad.

In zehn Jahren möchte die starke Partei einen Minister stellen. Mir gefällt Ehrgeiz und Fleiß!

Der türkische Europaminister Egeman Bagis wird ausführlich wiedergegeben. Der große Beitrag, den die türkischen Arbeiter aus Deutschland heraus für den Wohlstand der Türkei erbracht haben, wird endlich angemessen gewürdigt!

Jeder Türke in Deutschland soll auch heute ein würdiger Vertreter  seines Landes werden. Niemals soll er vergessen, für sein Heimatland einzutreten. Dennoch soll er sich nicht zu gut sein, auch Deutsch zu lernen. „Ihr könnt ruhig auch Deutsch lernen und trotzdem gute Türken bleiben.“

Das ist die beruhigende Botschaft der türkischen Regierung an ihre über 2 Millionen in Deutschland lebenden Staatsbürger.

Abendveranstaltung bei MÜSIAD | Erol Özkaraca
Die Türkei ist heute die 16. stärkste Wirtschaftsnation der Welt und im Jahr 2023, im Jahr der hundertjährigen Existenz der Republik, wird die Türkei unter den zehn stärksten Wirtschaftsnationen der Welt sein. Jeder von Ihnen, und er meinte nicht nur die anwesenden Gäste, ist einer unserer Botschafter. Sie alle repräsentieren die Türkei. Integrieren Sie sich alle in diese Gesellschaft, lernen Sie Deutsch, erreichen Sie die beste Ausbildung, aber assimilieren Sie sich nicht. Was er wohl meinte ist, die Türkei braucht hier und auch in den anderen europäischen Ländern qualifizierte Botschafter.

 Posted by at 23:18
Sep 152011
 

Berliner, schaut auf diesen Bezirk, wenn ihr wählen geht! Hier regieren die Grünen und die Linken! Und was ist?

Eine Fülle von Rekorden stellt mein linksgrün regierter Heimatbezirk auf: die meisten Wegzüge von „Mittelschicht“-Familien mit Schulkindern (gefühlt), die stärkste Segregation nach ethnischen Gruppen (die vom Bürgermeister Franz Schulz verteidigten Parallelgesellschaften, oder besser „Aquarien“), die von den Grünen gewollte Grundschule der langen Wege (nirgendwo parken so viele Eltern mit ihren Vans die Fahrradwege zu, wenn sie Kinder zur Grundschule bringen!), die meisten rechtsradikalen Übergriffe aller Berliner Bezirke (wie die Grünen-Fraktion stolz vermeldet), und auch höchste Zahl aller politisch motivierten Gewalttaten, sehr viele gesperrte und marode Radwege!

Aber auch sehr viel symbolische Ersatzpolitik: Straßenumbenennungen, Verhinderung von Investitionen, Schnüffelei beim Nachbarn, damit er keine goldenen Wasserhähne ins Bad einbaut.

Andererseits: Goldener Lenker für den Bezirk, verliehen von Claudia Hämmerling, einer Politikerin der Grünen – an den grün regierten Bezirk. Na so wat!  Amigas verdes!

Tja, Jungs und Mädels: das habt ihr erreicht!

mobil.morgenpost.de
FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG LIEGT VORN

Laut der Antwort der Behörde wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 476 Sachbeschädigungen verzeichnet. In 17 weiteren Fällen handelt es sch um „Gemeinschädliche Sachbeschädigung“. Darunter werden Delikte verstanden, bei denen etwa religiöse Institutionen, öffentliche Denkmäler oder Grabmäler attackiert werden. Die Zahl der Sachbeschädigungen ist insbesondere in jenen Bezirken gestiegen, die bereits in der Vergangenheit häufiger Ziel von extremistischen Tätern waren.

In Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte etwa sind die Zahlen dramatisch gestiegen. So wurden in diesem Jahr in Friedrichshain-Kreuzberg bereits 144 Sachbeschädigungen registriert. Im gesamten vergangenen Jahr wurden dagegen 116 Fälle gezählt. In Mitte schlugen die Täter 110 Mal zu (2010: 87 Fälle). Auch im Bereich Brandstiftung nehmen die beiden Bezirke die traurige Spitzenposition ein. 36 Mal schlugen Brandstifter in Friedrichshain-Kreuzberg zu – gegenüber 25 Taten im vergangenen Jahr. Im Bezirk Mitte zündelten die Täter bereits 22 Mal. In 2010 registrierte die Polizei gerade einmal zwei Fälle, bei denen die Ermittler von einer politisch motivierten Tat ausgehen.

Da müssen wir ran! Der Bezirk muss wieder auf den Pfad des Positiven zurückgebracht werden. Dafür habe ich in diesem Blog zahlreiche Vorschläge vorgelegt. Wie wäre es mal mit irgendetwas nach vorn Weisendem?

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Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler? Diagnose und Therapie (1)

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Sep 142011
 

Aha! Guter Abend mit einigen Praktikern aus Schule und Gemeindearbeit. Gilles Duhem vom Gemeinschaftshaus Morus 14 kam auch, worüber ich mich sehr gefreut habe! Recht heftig, was hier berichtet wird. Bin mal gespannt, ob da noch weitere Vorschläge kommen! Kleiner Auszug aus dem Bericht:

Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler? Diagnose und Therapie (1) « Politikselbermachen. CDU Kreuzberg-West
[…] „Das erste, was die Kinder lernen müssen, wenn wir sie an Bildung und an einen späteren ordentlichen Beruf heranführen, ist Struktur und Benehmen. Sie müssen lernen, Struktur in den Alltag hineinzubringen, sich an Verbredungen zu halten, Termine einzuhalten. Wenn jemand anruft um abzusagen statt einfach wegzubleiben, ist das schon ein Erfolg! Dazu brauchen wir die Eltern. Wir erziehen Eltern und Kinder dazu, ihrem Tagesablauf ein Gerüst zu geben.“ […]

 Posted by at 22:55