Nov 192011
 

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Große Operette bietet wieder einmal wie so oft die Berliner Bezirkspolitik! Während im bekanntermaßen extrem rechtslastigen Friedrichshain-Kreuzberg unter unserem bekanntermaßen als Multi-Kulti-Gegner hervorgetretenen Bürgermeister schon unbekanntermaßen seit einigen Jahren eine satte Batterie von Grillverboten verhängt und durchgesetzt wird, tut sich der Bezirk Mitte arg schwer damit: Die BVV Mitte beschloss mit knappster Mehrheit in strengst geheimer Abstimmung ein Grillverbot im Tiergarten. Die Grünen und Linken waren dagegen, eine bröckelige Mehrheit aus SPD und CDU dafür.

Das obige Foto zeigt recht anschaulich, was die Bürgerschaft in Kreuzberg von den Grillverboten und Umweltschutzauflagen der grünen Bezirksobrigkeit hält. Die flehentlichen Tafeln „Bitte beachten“, die unter anderem ein Grillverbot kundtun, nahm ich vorgestern bei einem gemütlichen Spaziergang am Lausitzer Platz auf. Ich beachtete also als musterhafter Bürger das Bezirksamt!

Droht jetzt ein Auseinanderfallen des Bezirks Mitte, nachdem ein Grillverbot verhängt worden ist?

Von menschenrechtswidrigen Vertreibungen nach militärischem Muster spricht bereits Christoph Stollowsky, der Kommentator des Tagesspiegels:

Grillverbot im Tiergarten: Berlin braucht die multikulturellen Brutzler – Meinung – Tagesspiegel
Vom Frühjahr an wird das Ordnungsamt im Park aufmarschieren und die Griller vertreiben.

Sollte man von „Vertreibungen“ sprechen, wenn ein Grillverbot verhängt und durchgesetzt wird? Ich wäre vorsichtig damit. Denn im Park dürfen sich ja weiterhin alle Menschen aufhalten, auch wenn sie das Grillverbot nicht beachten. Niemand wird vertrieben oder des Platzes verwiesen. Man wird nur aufgefordert, seine Feuerchen zu löschen. So ist es zumindest bei uns in Kreuzberg.

Sollte aber tatsächlich das Grillverbot mit menschenrechtswidrigen Vertreibungen gleichzusetzen sein, so bin ich gespannt, was unsere Bezirksgrünen sich zur Rechtfertigung der Multi-Kulti-feindlichen Grillverbote in Friedrichshain-Kreuzberg einfallen lasssen. I’d like to grill my beloved district Greens on this issue!  (Chuckle.)

Ganz nebenbei: Wir brauchen sicherlich das vielberedete Zentrum gegen Vertreibungen. Dann sollte einmal das Schicksal all der im echten Leben – nicht in der politischen Operette – vertriebenen Volksgruppen im Deutschen Reich, in der Türkei, in Thrakien, auf Kreta, im Irak, in den USA, in der Sowjetunion, in der Tschechoslowakei, in der Volksrepublik Polen, in Kongo usw. aufgearbeitet werden. Die Liste ist lang – und sie wird auch weitergeführt, während ich dies hier schreibe.

„Wo sind eure christlichen Griechen eigentlich alle hin?“, fragte ich einmal den türkischen Reiseführer, als wir die herrlichen Felsenkirchen in Kappadokien besichtigt hatten. „Ich sehe hier lauter griechische Inschriften an Wänden – mitten im kappadokischen Kernland der ewigen Türkei!“ Eisiges Schweigen des Reiseführers war die Antwort.

Viele Menschen scheinen vergessen zu haben, was der Begriff Vertreibung bedeutet, so sie es denn je gewusst haben. Und wenn sie es je gewusst haben, wollen sie nicht daran erinnert werden.

 Posted by at 14:27

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