Thema: Zypern. Bitte aufwachen!

 Krieg und Frieden  Kommentare deaktiviert für Thema: Zypern. Bitte aufwachen!
Nov 022011
 

Recht wenig berichten deutsche Zeitungen über das, was im Osten des Mittelmeeres vor sich geht. Griechenland, Türkei, Libyen, Syrien sind ihnen  ganz überwiegend böhmische Dörfer. Besser sind da die Zeitungen der Mittelmeeranrainer, z.B. die der Italiener. Zum Beispiel die gut gestaltete Themenseite über Zypern im italienischen  Corriere della sera vom 20.09.2011!

Famagusta im türkisch besetzten Norden der Insel, so berichtet es Guido Olimpio auf S. 17, ist eine zentrale Anlauf- und Verteilstelle für die proiranische Hizbollah und andere Milizen geworden. Von hier aus brechen – streng vom offiziellen Schiffsverkehr abgeschirmt – regelmäßig Schiffe mit neuen Waffen, Drogen und frischen Kämpfern auf.

Monica Ricci Sargentini berichtet, ebenfalls auf S. 17, über die mit militärischen Drohungen unterfütterten Spannungen zwischen  Griechenland, Türkei, Syrien, Libyen, Israel. Eine geringe Rolle spielt die EU.  Sie zeigt sich wie gehabt weiterhin schlecht informiert, „zahnlos“, und sträflicherweise sieht die EU sich immer noch vorrangig als neutraler Mittler, der im Mittelmeerraum keine eigenen Interessen vertreten dürfe. Hallo! Bitte aufwachen!

Und Deutschland? Ergeht sich in Bußfertigkeitsbekundungen gegenüber der weiterhin sehr schnell anwachsenden türkischen Volksgruppe in Deutschland.

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Ist die Türkei unser Vorbild für den Mindestlohn?

 Faulheit  Kommentare deaktiviert für Ist die Türkei unser Vorbild für den Mindestlohn?
Nov 012011
 

Immer wieder wird verlangt, die Türkei solle sich an „Europa“ anpassen, sie sei noch nicht reif für „Europa“. Einspruch: Ich bin überzeugt, wir als EU müssen uns in punkto Lohnpolitik an die Türkei anpassen. Denn wir in der EU stehen im direkten Wettbewerb nicht nur mit China, sondern Griechenland etwa steht im direkten Wettbewerb mit der Türkei, mit dem EU-Land Bulgarien, mit Korea und anderen Niedriglohnländern.

Soll ein deutscher Waschmaschinenhersteller in der Türkei oder in Griechenland investieren?  In Griechenland bezahlt er Renten für die vielen längst verstorbenen  „Hundertjährigen“ mit und auch noch die Portiersstelle für den Sohn eines Parteifunktionärs. In der Türkei bezahlt er den gesetzlichen Mindestlohn – und gut ist. Iyim, wie der Türke sagt.

Als ausgewiesener Freund der Türkei muss ich meine alte Frage wiederholen: Täte uns ein Mindestlohn etwa auf Höhe des türkischen Mindestlohnes gut? Er beträgt derzeit etwa 400/Euro pro Monat.

Das wär doch was für die deutsche Linke: Abschaffung von Hartz IV (eine langgehegte Forderung der Linken) bei gleichzeitiger Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Höhe des türkischen Mindestlohnes von ca. 380 Euro/Monat? Arbeit ist genug da!

Man muss darüber nachdenken. Zur Zeit schnappt das raffgierige Deutschland Generation um Generation türkischer Männer und Frauen in das eigene System, wo es mit staatlicher Unterstützung möglich ist, ohne jede Eigenanstrengung jahrzehntelang im „Paradies“ zu leben, wie dies Kazim Erdogan ausdrückt.

Das deutsche Sozialsystem ist der billige Fusel, der die Türken in Deutschland lähmt und schwächt, wie einst das Feuerwasser den Roten Mann in Amerika geschwächt hat.

Die Jungtürken haben eine gewaltige Europäisierung der Türkei durchgeführt. Sie verlangten die Einhaltung europäisch orientierter Gesetze statt sich aufs Faulbett der osmanischen Verteilungspolitik zu legen.

Der EU steht diese „Europäisierung“ noch bevor.

Ratsam ist es, den Menschen Arbeit zu niedrigen Löhnen anzubieten und das Sozialsystem und das gigantische Geldumverteilungssystem der EU kräftig  zurückzuschneiden. Der Mindestlohn auf niedriger Höhe, der ein würdiges Dasein ermöglicht, bei gleichzeitigen Umverteilungskürzungen wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Wir wären reifer für die Türkei, reifer für den Weltmarkt.

Europäische Union: Westerwelle gegen raschen Beitritt der Türkei – Ausland – FAZ

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