Aug 212013
 

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Analı-babalı büyüsün. Mit Mutter UND Vater möchten die Kinder aufwachsen, sagt die Türkin. Die Geschichte der Undine Zimmer ist eine vortreffliche Bestätigung dieser jahrtausendalten Wahrheit. Der Vater Undines hat Mutter und Kind alleine gelassen und Mutter und Tochter der Obhut des Sozialstaates anvertraut. Und genau so machen das auch hier in Berlin Zehntausende von Vätern und nochmal zehntausende von Vätern aus aller Herrren Länder.

Abhauende Väter, überforderte, alleingelassene  Mütter – das ist der entscheidende Knackpunkt in Millionen und Millionen von Sozialhilfeexistenzen in Deutschland, in Frankreich und auch in den USA. Wenn Vater und Mutter hingegen auch in schwierigsten Verhältnissen zusammenbleiben und sich gemeinsam um das seelische Wohl und den materiellen Lebensunterhalt der Kinder kümmern, kann wenig schiefgehen – wenigstens so viel kann nicht schiefgehen, wie es in Undines Leben schiefgegangen ist.

Und eine törichte französische Gesellschaft lässt sich in eine Diskussion über gesetzlich anerkannte Homo-Eltern hineintreiben! Genau denselben gefährlichen Unsinn hatten wir schon vor 30 Jahren, als zahllose Frauen erklärten: „ICH WILL EIN KIND! Ob mit oder ohne Vater, ist doch egal.“ Dreißig Jahre später sagen fast alle Frauen: „Ein Kind ohne Vater, ohne schützende Familie in die Welt zu setzen, ist eine riesige Herausforderung, an der ich fast zerbrochen wäre. Ich würde es keiner Frau zur Nachahmung empfehlen.“ Sie haben alle ein Kind gemacht, ohne an die Folgen des Kindermachens, ohne an einen Vater, den das Kind fast so nötig braucht wie die Mutter, zu denken, so dass einem zuletzt die kecken Verse Wagners über das vaterlose Kinderkriegen in den Sinn kommen:

WAGNER:
Es wird ein Kind gemacht!

DIABOLISCHE RÜCKFRAGE:
Ein Kind! Und welch verliebtes Paar
Habt ihr ins Rauchloch eingeschlossen?

WAGNER:
Behüte Gott! wie sonst das Zeugen Mode war,
Erklären wir für eitel Possen.

Fragt doch die Kinder, was sie wollen, fragt Undine Zimmer, was sie als Kind gebraucht und gewollt hätte!

Sunkist als Statusssymbol? – Ja, ein echtes Sunkist  war auch für uns Kinder in Augsburg damals das größte der Gefühle, wenn Vater oder Mutter uns ein Sunkist oder eine Flasche  Tri Top oder gar ein Cappy oder gar ein Fix-und-Foxi-Heftle spendierten. Sunkist, das gab’s nur am Sonntag. Dennoch fehlte es uns in der Kindheit an nichts wesentlichem. Wir hatten Mama, die sich kümmerte und auch ein bisschen Geld verdiente, Papa, der sich kümmerte und vor allem Geld verdiente, ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen, kostenlose Schulbildung, gesicherte medizinische Versorgung und jeden Tag grünes Gemüse (Veggies, wie die deutschen Grünen heute sagen), Quark und Milch und Schwarzbrot, das die Wangen rot macht, und Pfefferminztee so viel wir wollten.

So aber stand Undine sehnsüchtig am Fenster, wartend, fragend: Wo bist du, Vater?

Ich bleibe dabei! Was Kinder in Deutschland und überall brauchen, ist folgendes:

Mama, die sich kümmert und bei Bedarf auch Geld verdient, Papa, der sich kümmert und bei Bedarf Geld verdient, ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen, kostenlose Schulbildung, gesicherte medizinische Versorgung und jeden Tag Gemüse (Veggies, wie die deutschen Grünen sagen), Quark und Milch und Schwarzbrot und Pfefferminztee so viel sie wollen.

Sunkist ist nicht nötig. Sunkist ist entbehrlich. Auch ohne Sunkist können Kinder glücklich sein. Analı-babalı büyüsün.

http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article119215809/Armut-ist-hungrig-gierig-mitleiderregend.html

 Posted by at 10:43

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