Sep 122013
 

Ein frisches gelbes Büchlein eines Stuttgarter Verlages aus dem Jahr 2012 schlug soeben der Kreuzberger Hausfreund zum Schall der Glocken von St. Bonifatius (r.-kath. = e‘) – oder war es der Schall der Glocken der ev. Christuskirche in der Hornstraße, die auf a‘ steht? – auf.

Die Bekehrung„, so lautet die herrliche Schnurrpfeiferei des Erzählers aus dem Jahr 2012. Ein Katholik bekehrt über Fernwirkung einen Lutheraner – und gleichzeitig bekehrt der Lutheraner über Fernwirkung den Katholiken zum Lutheraner.  Die beiden sind Brüder aus dem Westfälinger Land.

Der Kreuzberger ist hin- und hergerissen, staunt und fragt: Ja, wat denn nu?

Der schalkhafte Erzähler zieht den Schluss: „Du sollst deines Glaubens leben, und was gerade ist, nicht krumm machen. Es sei denn, dass dich dein Gewissen selber treibt zu schanschieren.“

Quelle:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein. Ausgewählt von Richard Müller-Schmitt. Philipp Reclam jun. Stuttgart 2012, S. 47-49, hier insonderheit S. 49

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