Beim Checken der ersten e-mails am Morgen … Morgenglocken

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Okt 042014
 

Schafe7424

 

 

 

 

 

 

Hi followers, hi bloggers, ich  sitze am geöffneten Kammerfenster und lese die News im Internet: Krieg, Hetze, Niedertracht, Lüge, Verleumdung, Drohungen, Angst um das Geld, Gier, starrende Verehrung des Geldes,  – dieses Zeugs beherrscht gerade heute die digitale Bühne. Free stuff!, könnte man sagen.

Gerade, während ich die E-mails zu checken anfange,  läuten die Kreuzberger Morgenglocken durch das offene Fenster. Und eine erste Mail erreicht mich aus Franken.

Ich höre heraus:

Ängste dich, quäle
dich nicht länger, meine Seele.
Freu dich, schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.

Die eine Kirche, die Christuskirche läutet auf g‘, die andere, St. Bonifatius, läutet auf e‘. Welche Kirche ist die wahre? Welche trifft den richtigen Ton? Anhand der Klangprobe mit meiner unhörbar leise angezupften Geige ergibt sich: die evangelische Kirche läutet heute tatsächlich auf dem eingestrichenen g, die katholische eine kleine Terz darunter  auf dem eingestrichenen e. Welche Kirche ist also die wahre Kirche? Welche Klangquelle trifft den richtigen Ton? St. Bonifatius, die Christus-Kirche – oder doch die unhörbar gezupfte Geige in der Kammer des Kreuzberger armen Hansels?

Der Zusammenklang der Christuskirche, der Bonifatiuskirche und der Hanselgeige ergibt ein fast unlösbares Rätsel: drei in einem. Nur eine – Kirche g, Kirche e, Geige des Hansels – kann doch recht haben!

Die Lösung des Rätsels lautet:

Diesen Dreiklang dir zu deuten
weise gern ich dir den Sinn:
Fühlst du nicht an diesem Läuten,
Dass ich drei in einem bin.

 

Die Botschaft ist klar: g und e, das ergibt zusammen mit dem h der Hansel-Geige das Wort: „Geh!“ Mit der Geige zusammen ergeben sich drei Wörter: : „Steh auf, geh!“ Du bist frei. Lass dich nicht niederwerfen. Oder drei Wörter in einem Wort: „Geh, spiel, sing!“

Und jetzt werden die Glocken schon schwächer. Und der Tag beginnt. Er hat die geschlossenen Lider geöffnet. Und es geht.

Das uns zugesandte Foto zeigt fränkische Schafe auf grüner Au im Oktober 2014.

 Posted by at 08:50

Was kommt am Ende des Lateins – Englisch, Europäisch oder Globisch?

 Erosion des Staates, Europäische Union, Geld, Latein, Sprachenvielfalt  Kommentare deaktiviert für Was kommt am Ende des Lateins – Englisch, Europäisch oder Globisch?
Okt 022014
 

Die EZB ist am Ende ihres Lateins„, so konstatiert der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Georg Fahrenschon unumwunden am 27./28.09.2014  in der Berliner Zeitung auf S. 10. Sie habe ihr Pulver bereits weitgehend verschossen; die Untätigkeit der Regierungen der Euro-Zone habe die EZB in eine Rolle gedrängt, die ihr nie und nimmer hätte zukommen dürfen. Fahrenschon sagt:

Stück für Stück wird die EZB zu einer Art europäischer Ersatzregierung.“

„As joblessness stays high and prices fall, pressure is mounting on E.C.B.“, sagt die International New York Times gleichlautend am 1. Oktober 2014 auf S. 17. Überall richten sich die Augen auf die EZB, der Politik wird offenbar gar nichts mehr zugetraut.

Die Geldpolitik der EZB wird ein Surrogat der gescheiterten Wirtschaftspolitiken der EU, ein derartig einhelliges Resultat findet sich kaum je sonst bei politischen Streitfragen.

Die Regierungen und die EZB sind am Ende des Lateins, was tun sie? Sie erfinden Wunderprogramme in englischer Sprache: Quantitave easing und Asset backed securities. Was bedeutet das? Wer weiß es? Wer würde heute zugeben, dass er kein Englisch kann? Also schweigt man lieber und hält die Füße still. Das ist das Ende jeder echten Debatte! Das ist die Selbstenteignung der Politik.

Englisch, Globisch, Europäisch, – ist doch alles egal.

Aber: In den drei größten Volkswirtschaften der Euro-Zone wird Deutsch, Französisch und Italienisch gesprochen. Die politischen Debatten finden hier auf Italienisch, Französisch und Deutsch statt. Und sie laufen seit Jahren kreuz und quer gegeneinander. Es ist doch unerträglich, dass über Wohl und Wehe eines riesigen Wirtschaftsraumes entschieden wird, ohne dass die maßgeblichen Politiker und die Bürger imstande wären, die Grundlagen ihrer Entscheidungen angemessen bei den anderen Partnern darzustellen. Ebensowenig VERSTEHEN die Politiker und die Bürger das, was jenseits der eigenen Landesgrenzen geschrieben und gesagt wird. Vor allem aber sind die Dokumente in einem für die Politiker und die Parlamentarier  nicht verständlichen Englisch, einem krausen Finanz-Globisch abgefasst, das bewusst geheimnisvoll und unverständlich daherkommt.

Folge: Die EU versucht nunmehr, alles im Bankwesen über einen Leisten zu schlagen. Sie ebnet die Unterschiede ein. Das deutsche Bankensystem – untergliedert in Sparkassen, Privat- und Genossenschaftsbanken – wird diese Gleichschaltung durch die EU vermutlich nicht überleben. Es werden die großen Geschäftsbanken  („too big to fail“) übrigbleiben, die nach und nach die kleineren Häuser übernehmen. Die kleinen Genossenschaftsbanken, die Kreissparkassen usw. werden vor dieser Gleichmacherei mit all den Stresstests wohl nicht bestehen können.

Wollen wir das? Wollen wir diese Uniformierung, diese Gleichmacherei der 28 Länder, von oben her verfügt durch die zentrale Gesetzgebungsbehörde, die Europäische Kommission?

Die Warnungen Georg Fahrenschons sollten nicht in den Wind geschlagen werden.

Interview zur Zinspolitik der EZB: Sparkassenchef warnt vor Enteignung der Bankkunden | Wirtschaft – Berliner Zeitung.

 Posted by at 16:26