Aug 062015
 

Pascal schreibt: „Ce n’est pas dans Montaigne, mais dans moi, que je trouve tout ce que j’y vois.“ Pensées, Ms. p. 431

Pascal! Ist er ein Autor der Vergangenheit? Hat er wirklich früher, genauer: vom 16. Juni 1623 bis zum 19. August 1662 gelebt? Ich zweifle zwar nicht daran. Und doch gibt es für mich – vielleicht mit Ausnahme von Augustinus – kaum einen anderen älteren Autor, bei dem der zeitliche Abstand so gering wirkt, kaum einen europäischen Autor, bei dem das Ich so schnell zuhause ist, kaum einen Schriftsteller, bei dem das Ich sich so wiederfindet … wie eben Blaise Pascal. Die erstaunliche Konstanz und Unveränderlichkeit des Französischen mag einen nicht unwesentlichen Beitrag zu dieser Erfahrung leisten.
Ich würde also beim Lesen seiner Pensées ohne zu zögern sagen:
Ce n’est pas dans Pascal, mais dans moi, que je trouve tout ce que j’y vois.

Quellenangabe:
Pascal: Pensées. Préface et introduction de Léon Brunschicg. Le livre de poche. Librairie Générale Française, 1972, S. 23 [431]

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