Mai 062018
 


Neue, sonnige Zeiten brechen für das Fahrrad in Moskau an! Es vergeht kaum eine Minute, in der man nicht mindestens einen Fahrradfahrer auf den Straßen Moskaus erblickt – ein Quantensprung! Denn noch vor einigen Jahren musste ich das völlige Fehlen des Fahrrades in dieser mit breiten Straßen versehenen, nur wenig hügeligen, also für den Radverkehr geradezu prädestinierten Metropole beklagen.

Mithilfe einer russischen Simcard gelingt es uns in wenigen Minuten, mich als Nutzer der jetzt überall im Zentrum Moskaus verfügbaren Leihräder anzumelden. Die Sonne lacht und breitet einen strahlenden Schimmer über die Moskwa aus.

Wir fahren im milden Abendsonnenschein mehrere Kilometer auf gut ausgebauten, vollkommen glatten Pisten den Fluss entlang. Die Sperlingsberge liegen bald schon zu unserer Linken. Uns begegnen ehrgeizige Marathonläufer, coole Jogger, Rollerfahrer, andere Radfahrer. An einer Fitness-Station machen wir Halt und erproben die Turngerüste, die sich genau so neuerdings auch in Berlin finden. Ich schaffe zwei Klimmzüge.

Den nächsten Schritt bildet das Erproben der an einigen Stationen verfügbaren E-Bikes. Hier stellt sich allerdings kein Geschwindigkeitsrausch ein, da der Motor leider nur unterstützend wirkt und bei 25 km/h abgeregelt wird. Unsere Tour führt uns in Gewerbe- und Einkaufsgebiete hinein, wir überqueren auch den weitgespannten Bogen eines Fußgängerstegs.

Unser Weg führt zum Abschluss durch einen für Spiel und Gesundheit neu hergerichteten Park, an dessen Ende wir am Denkmal Leo Tolstois innehalten – eines der Pioniernutzer des Fahrrades, der in genau diesem Bezirk Chamovniki seine Stadtwohnung hatte. Er hätte seine Freude an uns gehabt.

Bild oben: der Startpunkt unserer Stadterkundung – ein Blick über die Moskwa auf die Tretjakow-Galerie, Abteilung Moderne.

 Posted by at 10:26

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