Sep 032008
 

Ähnlich dem früheren Verteidigungsminister Rühe (CDU) erhebt nun auch der Bundeswehrverband schwere Vorwürfe gegenüber der Bundesregierung. Wir griffen in diesem Blog das Thema am 23. August auf. Dann fiel ein weiterer deutscher Soldat, andere Stimmen folgen nun. Sie schließen sich der Forderung nach Klarheit an. Die Berliner Morgenpost berichtet heute:

Bundeswehrverband – „Regierung verschleiert Wahrheit über Afghanistan“ – Politik – Berliner Morgenpost

Der Bundeswehrverband wirft der Bundesregierung vor, mit „gestelzten Wendungen“ die Wahrheit über den deutschen Einsatz in Afghanistan zu verschleiern. „Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen zu allem entschlossenen, fanatischen Gegner“, sagte der Verbandsvorsitzende Bernhard Gertz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.Der bei Kundus getötete 29-Jährige Soldat aus Zweibrücken sei nicht ums Leben gekommen, wie bei seiner Beisetzung erklärt worden sei. „Richtig ist: Dieser Hauptfeldwebel ist für die Bundesrepublik Deutschland gefallen“, sagte Gertz. Die Regierung wäre gut beraten, dies in aller Klarheit zu sagen. Denn mit der Sprache fange es an: „Da wird schon verschleiert, da wird die Wahrheit verschwiegen.“

Ich meine: Das Thema Afghanistan-Einsatz wird eine wichtige Rolle im Bundestagswahlkampf spielen. Es wird nicht ausreichen, sich Sprachregelungen auszudenken. Ein überzeugendes Gesamtkonzept muss vorgelegt werden. Denn nur wer ein Warum hat, erträgt fast jedes Wie. Wer kein Warum hat, erträgt fast kein Wie. Wieso sollte er? Vor allem gilt dies für die Angehörigen der Bundeswehrsoldaten.

 Posted by at 12:58

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