Mrz 252010
 

240320101.jpg Eine kleine erste Bilanz nach dem gestrigen Abend zum Thema „Die neuen Deutschen“: Badr Mohammed ist noch weiter in meiner Hochachtung gestiegen – vor allem auch dadurch, dass er sich unmittelbar nach seinem profunden Vortrag direkt neben einen jungen Mann gesetzt hat, der größte Vorbehalte gegenüber dem Islam geäußert hatte. Gleich sah ich die beiden in ein freundschaftliches Gespräch vertieft. Ich halte Badrs gesamten Auftritt, aber insbesondere die Art, wie er mit Einwänden umgeht, für vorbildlich!

Ich werte den Abend insgesamt als großen Erfolg. Es war eins der besten, offensten und ergiebigsten Gespräche seit langem. Es kamen äußerst unterschiedliche Meinungen zur Geltung. „Wissen ist Pflicht“, sagte etwa Yusuf Bayrak, der Neuköllner Bundestagskandidat, der uns ebenfalls beehrte.

„Ich kann oft nicht mehr weiter, es scheint mir so vergeblich“, sagte eine Schulhelferin – übrigens Tochter von Gastarbeitern.

„Jeder schiebt in unserer Gesellschaft alles auf den anderen. Niemand übernimmt mehr Verantwortung für das, was er tut oder nicht tut. Das gilt für Deutsche und Zuwanderer gleichermaßen“, sagte eine Sozialarbeiterin. „Das ist unser Hauptproblem.“

Solche und einige andere prägnante Sätze vernahm ich. Diese Sätze auszuwerten – das brächte die Politik weiter. So sie denn zuhören wollte.

 Posted by at 23:26

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