Jun 292010
 

Man muss positive Botschaften aussenden! Das erfahre ich als Radfahrer immer wieder. So erzeuge ich bei Gesprächen gleich eine gute Stimmung, wenn ich erzähle, dass ich oft gelobt werde, wenn ich bei Rot anhalte. „Sie HALTEN ja bei ROT! Das ist aber schön!“ Tja, so fällt man auf!

Das Beste in dieser Art erfuhr ich vor zwei Tagen, als ich von der Möckernstraße in die Stresemannstraße einbog. Selbstverständlich mit deutlichem Handzeichen.

Ein vielleicht 9-jähriger Junge rief mir zu: „Tolles Handzeichen!“ Das freut mein Radlerherz natürlich. Hey, Jungs: Das kann man auch nachmachen! Gute Laune steckt an!

Unser Bild zeigt ein Stillleben am Kottbusser Tor, aufgenommen heute.

Verkehr: Radler sind oft selbst schuld an Unfällen – Polizei & Justiz – Berlin – Tagesspiegel
20 Fahrradunfälle pro Tag
Fast 20 Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung gibt es in der Stadt jeden Tag, die meisten montags und dienstags. Und noch etwas ist bei Unfällen mit Radfahrern die Regel: Wie bei den aktuellen Zusammenstößen am Montag hat der Radfahrer verbotenerweise die Straße gekreuzt oder sich falsch in den Fließverkehr eingeordnet. Tödlich verunglückten im vergangenen Jahr neun Berliner Radfahrer, bei Unfällen mit Fahrrädern starben außerdem zwei Fußgänger. 2008 waren es insgesamt zwölf Tote, in diesem Jahr starb bis jetzt ein Radler. Besonders gefährlich für alle – auch ordnungsgemäß fahrende – Radler sind abbiegende Lastwagenfahrer, nicht zuletzt wegen des „toten Winkels“.

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Jun 292010
 

04032010013.jpg Recht unbeliebt mache ich mich regelmäßig bei den lieben&guten, den klimaschützenden  Menschen par excellence, den radfahrenden Menschen beiderlei Geschlechts, wenn ich mich für ein verändertes Verhalten im Verkehr einsetze: „Wir Radfahrer müssen bei uns selbst anfangen. Wir sollten Vorbild sein! Nicht zuletzt für die Kinder!“ Meistens wird sofort die Retourkutsche gefahren: „Schau dir doch nur die Autofahrer an!“ Ich verstumme dann meist.

Allerdings stelle ich mit Genugtuung fest, dass auch die Berliner Polizei eine „exorbitant“ hohe Zahl von Regelverstößen den PKW-Fahrerinnen und -fahrern öffentlich ankreidet. Dazu bedürfte es eigentlich keiner Geräteüberwachung. Schon mein damals siebenjähriger Sohn, ein Lokomotivführer und selbsternannter Hilfspolizist, wies mich immer wieder auf die kleinste Tempo-Sünde hin, solange ich noch Auto fuhr. Etwa im Tiergartentunnel: „80 ist vorgeschrieben, nicht 81!“

Wir nahmen aus unserem moderat motorisierten Renault Modus immer wieder zur Kenntnis, dass wir in all unserer Bescheidenheit die einzigen waren, die sich an die Tempobeschränkung hielten. Alle anderen fuhren schneller. Und dieses Erlebnis hatten wir immer wieder.

Solange die meisten Autofahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten, stehen meine Karten in der Tat schlecht, wenn ich unter den Radfahrenden für mehr Rücksicht und Regeltreue eintrete.

Das Thema greift dankenswerterweise die Polizei erneut auf:

Verkehrskontrollen in Berlin: Immer mehr Raser – doch Parteien sind gegen neue Blitzer – Verkehr – Berlin – Tagesspiegel
In Berlin werde „immer rücksichtsloser“ gefahren, beklagt Polizeidirektor Wolfgang Klang seit Jahren. Doch im vergangenen Jahr ist die Verkehrsmoral nun sprunghaft schlechter geworden: Um 35 Prozent nahm die Zahl der durch überhöhtes Tempo verursachten Unfälle zu – von 4651 auf 6348. Alle anderen wichtigen Unfallursachen wie Vorfahrt missachten und Abbiegefehler gingen dagegen zurück. Noch eine Zahl schreckt auf: Viele Jahre lang war der „Spitzenreiter“ der in einer Tempo-30-Zone erwischten Raser etwa 100 Stundenkilometer gefahren. Im Jahr 2009 lag der Rekord bei 141 kmh.

Bild: Vorgezogener Aufstellstreifen für Radfahrer in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Vorbildlich!

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