Aug 252010
 

Schulnote 1 verdient heute ein bekannter Gastautor mit seinem Beitrag für die BILD auf S. 10. Vorbildlich, dass Sarrazin von sich erzählt – von seinen eigenen Schulschwierigkeiten. „Ich war schwer zu lenken.“ Diese Eigenschaft zeichnet diesen Menschen heute noch aus. Gut für die Freiheit!

Wichtigster Satz aus meiner Sicht: „Niemals darf man es dem Einzelnen durchgehen lassen, sich auf Gruppennachteile herauszureden.“

Bei den Sozialarbeitern und Lehrern, den Schulleitern und Erziehern in Berlins durch Benachteiligungsgequatsche geprägten Innenstadtbezirken dürften Sarrazins heutige Vorschläge auf eine Zustimmung von 60-70% stoßen, wenn nicht höher.

Der gute Praxis-Tipp:

Schneidet die konkreten Lösungsvorschläge Sarrazins aus, legt sie anonym den Berliner Lehrerinnen und Erzieherinnen vor, und fragt sie: „Wie finden Sie diese Vorschläge?“

Bitte nicht verraten, dass Sarrazin es gesagt hat. Sarrazin genießt stillschweigend unter der Hand hohe Zustimmungswerte, das könnte das Ergebnis der Umfrage grob verfälschen.

Nicht alles, was Sarrazin sagt, muss man für richtig halten.

Aber für einen der schwersten politischen Fehler, die man in Berlin und in Deutschland begehen kann, hielte ich es, wenn man in den parteiübergreifenden, einhelligen Chor der ach so mutigen Sarrazin-Prügler einstimmte. Damit schösse sich die SPD unheilbar ins Bein, wenn sie Sarrazin „absägte“ und ausschlösse.

Der Mann könnte – sofern er eine Partei gründete – bei Wahlen abräumen, und zwar quer durch alle Parteien hindurch, bei der CDU sowieso, ebenso bei den Grünen und sogar in seiner SPD und der Linken – übrigens auch bei den zahlreichen Migrantinnen und Migranten, um die sich sonst ja niemand kümmert. Das Hohelied des Fleißes, der persönlichen Anstrengung, welches Sarrazin heute in BILD singt, das kommt bei der Mehrheit unserer Türken gut an!

Man besuche bitte einmal eine türkische Grundschule. Da werden einem die Augen übergehen.

Thilo Sarrazin: Jeder Schüler sollte eine Uniform tragen – Politik – Bild.de

 Posted by at 12:30

  5 Responses to “„Nicht leicht zu lenken“: Thilo Sarrazin denkt über Bildung nach”

  1. Eine bessere und vor allem kostenlose Werbung für sein neues Buch kann sich Sarrazin gar nicht wünschen. Wenn das so weitergeht, dann kennt es auch der letzte in unserem Land. Zugegebenermassen habe ich es noch nicht gelesen und kann also nicht mitsprechen, allerdings wird man es lesen müssen um sich aus erster Hand eine Meinung zu bilden und das Buch entsprechend beurteilen zu können.

  2. Falls das Wort Ethnie laut Lexikon unpassend ist, bitte ich das zu entschuldigen – ich beziehe mich darauf, dass Herkunftsländer und Religionszugehörigkeiten unbestreitbar in einen Zusammenhang mit Dummheit und Faulheit gestellt werden. Das erfinden nicht seine Gegner, das sagt Herr Sarrazin so.

    Kritik am Sozialsystem ist erlaubt – fast jeder übt sie (in die eine oder andere Richtung). Den großen Aufschrei gibt es nur bei Herrn Sarrazin, irgendwas muss er also anders machen.

  3. „Herr Sarrazin teilt die Bevölkerungsgruppen in ihre ökonomische Verwertbarkeit ein und stellt Zusammenhänge zwischen Ethnie und Intelligenz her. Das ist hass- und nicht lösungsorientiert.“

    Deine Beschreibung Sarrazins speist sich aus dem, was seine Gegner durch gezielt herausgerissene Zitate nicht müde werden über ihn zu verbreiten. Sein Zentralbegriff ist nicht Ethnie. Er kritisiert vor allem das deutsche Sozialsystem. Das muss erlaubt sein.

  4. Die Ächtung von „politischen“ Richtungen wie derjenigen der NPD haben meines Erachtens einen guten Grund. Sie richten sich gegen große Teile der Bevölkerung, sind gewaltorientiert und menschenverachtend.

    Herr Sarrazin teilt die Bevölkerungsgruppen in ihre ökonomische Verwertbarkeit ein und stellt Zusammenhänge zwischen Ethnie und Intelligenz her. Das ist hass- und nicht lösungsorientiert.

    Meines Erachtens sollte man seine Positionen etwa so behandeln wie NPD-Positionen. Zu denen hat man, wenn man nun nicht direkt auf der Webseite nachliest, in den normalen Medien keinen Zugang.

    Die SPD täte gut daran, diese Person abzustoßen.

    Über Integration, Einwanderung und Sozialleistungen kann man sicher streiten, nicht aber in dem Sinne, dass man Menschen für wertlos erklärt.

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