Nov 072010
 

Viele junge Männer und Frauen in Friedrichshain-Kreuzberg hängen an ihrem Auto. Das erste eigene Auto ist der Beweis gelungener Integration in die Welt der erwachsenen Männer! Den eigenen BMW oder Mercedes (auch wenn gemietet für einen Tag) lieben sie mehr als das eigene Fahrrad – sofern sie denn eins haben. Fragt sie selbst!

Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz ?
My friends all drive Porsches,
I must make amends!

So die großartige Vertreterin der jahrhundertelang Benachteiligten und Unterdrückten in den USA, Janis Joplin!

Diesen Ausweis der Männlichkeit, der gelungenen Integration, als „Blechhaufen“ zu bezeichnen, wie das die Grünen in ihrem Leitantrag zur Verkehrspolitik tun, ist wirklich herzlos!

Den Fundis, die – wie der Tagesspiegel heute auf S. 10 berichtet – mehr „Herz, Optimismus und Empathie“ fordern, ist insofern zuzustimmen. Das Auto ist Symbol der Stärke, des Erfolges, der Macht, der Schönheit, der Freiheit für riesige Bevölkerungsteile! In diese Gefühlslage gilt es sich hineinzuversetzen. Das ist echte Empathie, o ihr Fundis!

Guter Schlagabtausch auch auf S. 16 zwischen Leser Gerhard Feder und Senatorin Junge-Reyer!

Wenn wirklich aus den Studien hervorgeht, dass durch flächendeckendes Tempo 30 deutlich weniger Verletzte, deutlich weniger Tote im Straßenverkehr zu beklagen sind, dann wird es für die Autoliebhaber schwer, ein schlagendes Argument gegen die flächendeckende Einführung von Tempo 30 vorzubringen. Man könnte ja mal einen Versuch starten, z.B. in Friedrichshain-Kreuzberg.

Wenn aber Tempo 30 bezirksweit angeordnet wird, dann wird dies mit Sicherheit auch die Radverkehrspolitik im Bezirk berühren.

Aber dennoch werden weniger Leute so eine Partei wählen, die die körperliche Unversehrtheit und das Wohlergehen aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer als oberstes Hauptinteresse erwähnt, wie dies Frau Junge-Reyer macht.

Das würde ja bedeuten: Der Mensch steht im Mittelpunkt der Verkehrspolitik.

Ich selbst bin ja ebenfalls ein Freund schnellen Fahrens. Nicht zuletzt deswegen habe ich mir ein Rennrad namens Burâq zugelegt! Mit diesem überschreite ich sehr oft Tempo 30. Wenn Tempo 30 flächendeckend kommen sollte, werde ich mich selbstverständlich widerstrebend mit allen meinen Fahrrädern daran halten. Bereits heute halte ich mich und meinen Burâq – nach scharfer Ermahnung durch meinen Sohn – überall an Tempo 30, z.B. auch auf der Havelchausse.

Bild: Radweg in Kreuzberg.

Parteitag der Berliner Grünen: Migranten mehr fordern – das finden Fundis herzlos – Landespolitik – Berlin – Tagesspiegel

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