Nov 242010
 

24112010077.jpg Die WELT bringt heute in der Berliner Ausgabe auf S. 23 unter dem Titel „Senator Zöllner schickt alle Lehrer zur Fortbildung“ einen Bericht über verpflichtende Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer – „zur Verbesserung der Schulqualität“.

Ich sag’s mal flapsig: Jetzt wird wieder mal auf den Lehrern herumgehackt. Das ist eindeutig die Tendenz: „Schickt sie in die Fortbildung, stattet sie mit interkultureller Kompetenz aus, die Lehrer sollen sich endlich an die Schüler anpassen.“

Einspruch, Einspruch, Einspruch!  Die ganze Fortbildungsmaschinerie, dieses beständige Testen und Kontrollieren wird kaum etwas bringen, solange einseitig den Lehrern der Schwarze Peter zugeschoben wird.

Die unleugbar niederschmetternden Bildungserfolge vieler Berliner Kinder haben meist mit mangelndem Fleiß der Schüler, mangelnder Lernbereitschaft der Schüler, mit ungenügender Erziehung der Schüler durch die Eltern zu tun.

Ich sage: An uns Eltern müsst ihr ran! Völlig zurecht setzt ein erfahrener Kreuzberger Politiker wie Cem Özdemir bei den Eltern an: „Die Eltern haben die Aufgabe, Deutsch zu lernen.“ Recht hat er. Das ist das eine. Endlich mal ein Kreuzberger Politiker, der von den Eltern etwas verlangt, statt immer nur auf die staatliche Bürgerversorgungswirtschaft (die Schule, den rot-roten Senat, das Sozialsystem) einzuprügeln.

Die Bilanz der frühkindlichen Bildung in Berlin ist desolat, darin ist der Bildungsstadträtin in Friedrichshain-Kreuzberg zuzustimmen.  Der Staat tut und ackert, was er kann. Kaum ein anderes Bundesland stellt so viel Geld für frühkindliche Bildung bereit wie das ach so reiche Berlin. Und die Eltern? Die ELTERN sind sehr rasch im Einfordern von noch mehr Geld, noch mehr Förderung, noch mehr Betreuung. Ein Irrweg!

Ich würde noch ein Schrittchen weitergehen und sagen: Die Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie vom ersten Schultag an dem Unterricht folgen können. Aber selbst zu den Elternabenden der Schule erschienen immer nur ganz wenige meiner Kreuzberger Miteltern.

Fast alle Berliner Kinder werden hier Berlin geboren, wachsen hier in Berlin auf. Die allermeisten Eltern hätten genug Zeit, um sich mit ihren Kindern mehrere Stunden am Tag zu beschäftigen. Die Eltern stehen in der Pflicht, ihre Kinder schulfähig zu machen.

Die Lehrer tun doch, was sie können! Ich bin selbst kein Lehrer, sondern bloß Vater. Ich fordere alle meine Mit-Eltern auf, sich so um ihre Kinder zu kümmern, dass unsere Kinder den Lehrern nicht so viel Kummer bereiten. Die Lehrer wollen doch, dass unsere Kinder etwas Gescheites lernen. Daran hege ich überhaupt keinen Zweifel.

Ich fordere eine verpflichtende Fortbildung für alle Eltern von Kleinkindern, mit Anwesenheitspflicht, und mit Sanktionen bei Nichterscheinen der Eltern bewehrt.

Inhalt: Was braucht ein Kind, um schulfähig zu sein? Wir Eltern haben es alle in der Hand.

Die Schuld am Bildungs-Misserfolg so vieler Berliner Schüler sehe ich ganz überwiegend bei den Familien – bei der ungeheuerlichen Anspruchsmentalität der Bürger und beim Sozialsystem, das zur Faulheit ermuntert.

Alle fläzen sich auf die Sofas, die der Staat überall bereitstellen soll. Der Bürger überlässt alle Lasten dem Staat.

Bild: Sitzecke in Kreuzbergs Obentrautstraße, aufgenommen heute.

mobil.morgenpost.de

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