Sep 162011
 

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Grün ist die Farbe der Hoffnung, des Islam, der Wiesen und auch einer innovativen Partei für Gerechtigkeit. Dass die Grünen in Kreuzberg zu wenig für die Türken täten, wird ihnen niemand ernsthaft vorwerfen können. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch mein Mit-Kreuzberger Öczan Mutlu wieder ins Abgeordnetenhaus schaffen. Beachtlich ist, dass er nicht nur entgegen den Vorbehalten der SPD eine türkische Privatuniversität nach Berlin holen will, sondern auch mit deutlichen Worten von der Bundesregierung einen nicht privaten, sondern hochoffiziellen Iftar-Empfang anmahnt.

Dies bringt uns zwanglos zur nächsten Frage: Sind private Schulen schlecht? Die private türkische Musikschule, die in die ehemalige Peter-Rosegger-Schule eingezogen ist, ist doch ein wichtiger Teil des bezirklichen Lebens! Statt des allzu volkstümlichen Autors Peter Rosegger werden dort nun volkstümliche türkische Volkstänze und Volksmusik gepflegt. Merke: Privat ist nicht automatisch Katastrophe, wie die Linken sagen, volkstümlich ist nicht automatisch böse, wie unsere antideutsche Guerilla hier sagt.

Zur Erinnerung: Iftar ist die türkische Übersetzung für die originale arabische Bezeichnung id al-fitr.

Ich meine, wenn schon denn schon: Um dem Vorwurf des Nationalismus zu entgehen, müsste Mutlu eigentlich den Id-al-fitr-Empfang von der Bundesregierung fordern. Denn die wichtigste Sprache des Islam ist nun mal nicht Türkisch, sondern Arabisch. Wann werden es die Deutschen endlich lernen, dass der Islam keine rein türkische Staatsaffäre ist?

Berichtspflichten gebieten es, auch das Thema Currywurststreit weiterzuführen. Ich stelle mit Befriedigung fest: Die sunnitischen Glaubensbrüder haben sich wieder versöhnt, Mutlu ist nun einer der ersten, eine stärkere Beachtung islamischer Werte von der Bundesregierung einzufordern.

So berichtet es SPD-Kandidat Özkaraca:

Abendveranstaltung bei MÜSIAD | Erol Özkaraca
Überraschend war die Rede des grünen Abgeordneten und Kandidaten Özcan Mutlu. Er begrüsste “seine”, wie er sagte, sunnitischen Glaubensbrüder und forderte größere Beachtung der islamischen Werte. Wie kann es sein, fragte er, dass angesichts der hohen Anzahl von Muslimen in Deutschland, die Bundesregierung im Ramadan nicht zu einem Iftar-Essen (Fastenbrechen) einlädt. Selbst die doch so gescholtenen Amerikaner laden zum Fastenbrechen ins Weiße Haus ein. Er setzt sich dafür ein, dass auf den jeweiligen Verwaltungsebenen derartige Anlässe nicht nur Beachtung finden, sondern auch praktiziert werden.

Ich denke, dass sich Özcan Mutlu “seinen” sunnitischen Glaubensbrüdern und deren Selbstständigen deswegen nähert, weil er was gut zu machen hat. Denn im Ramadan eine Currywurst zu essen, ist für sich alleine für religiöse Menschen kaum zu ertragen. Aber ein Unternehmerverband kann es erst recht nicht verstehen, wenn man dann den Kaufpreis der muslimischen Verkäufer nicht bezahlen will und diese dann womöglich auch noch beschimpft. Lieber Özcan, jetzt weiß ich endlich, warum du ein Grüner bist (für alle die es nicht wissen, Grün ist die Farbe des Islam).

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Sep 162011
 

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Eine der Besonderheiten des laufenden Berliner Wahlkampfes ist das starke, selbstbewusste Auftreten von BIG – dem Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit.  Das zeigt sich schon an der Tatsache, dass die Partei hier bei uns in Kreuzberg mit türkischen Wahlplakaten an uns Prinzenbadbesucher herantritt. Die Botschaft ist ziemlich klar: Türken! Wählt einen von euch! Erol Özkaraca, ein Neuköllner SPD-Kandidat berichtet in seinem höchst lesenswerten Blog recht anschaulich von einer Veranstaltung des muslimischen Unternehmerverbandes Müsiad.

In zehn Jahren möchte die starke Partei einen Minister stellen. Mir gefällt Ehrgeiz und Fleiß!

Der türkische Europaminister Egeman Bagis wird ausführlich wiedergegeben. Der große Beitrag, den die türkischen Arbeiter aus Deutschland heraus für den Wohlstand der Türkei erbracht haben, wird endlich angemessen gewürdigt!

Jeder Türke in Deutschland soll auch heute ein würdiger Vertreter  seines Landes werden. Niemals soll er vergessen, für sein Heimatland einzutreten. Dennoch soll er sich nicht zu gut sein, auch Deutsch zu lernen. „Ihr könnt ruhig auch Deutsch lernen und trotzdem gute Türken bleiben.“

Das ist die beruhigende Botschaft der türkischen Regierung an ihre über 2 Millionen in Deutschland lebenden Staatsbürger.

Abendveranstaltung bei MÜSIAD | Erol Özkaraca
Die Türkei ist heute die 16. stärkste Wirtschaftsnation der Welt und im Jahr 2023, im Jahr der hundertjährigen Existenz der Republik, wird die Türkei unter den zehn stärksten Wirtschaftsnationen der Welt sein. Jeder von Ihnen, und er meinte nicht nur die anwesenden Gäste, ist einer unserer Botschafter. Sie alle repräsentieren die Türkei. Integrieren Sie sich alle in diese Gesellschaft, lernen Sie Deutsch, erreichen Sie die beste Ausbildung, aber assimilieren Sie sich nicht. Was er wohl meinte ist, die Türkei braucht hier und auch in den anderen europäischen Ländern qualifizierte Botschafter.

 Posted by at 23:18